Dampflokomotive 50 3700-7
Beschreibung
Die Dampflok 50 3700 wurde im Jahr 2013 von Aktiven des Historischen Lokschuppens Wittenberge erworben. Die Lok wurde 1939 bei Krupp in Essen als eine der ersten ihrer Bauart gebaut. Sie verblieb nach Ende des 2. Weltkrieges in der DDR und beförderte Güter- und Personenzüge. Sie war jahrzehntelang in Halberstadt stationiert und wurde dort 1989 abgestellt. Da in der DDR ein Mangel an Großheizanlagen herrschte, wurde sie Ende 1989 zur Heizlok degradiert. Zu diesem Zweck wurde der Kessel noch einmal im Ausbesserungswerk Meinigen aufgearbeitet. Die Arbeiten wurden 1990 abgeschlossen. Die deutsche Einheit im Oktober 1990 (und damit auch die Verfügbarkeit von Heizungsanlagen) erübrigten dann aber einen Einsatz. Zwar wurde die Lok noch für geplante Heizeinsätze nach Salzwedel gebracht, ging dort allerdings nur noch zur Probe in Betrieb. 1992 wurde sie nach Güsten verkauft und stand dann jahrelang im Außengelände des Eisenbahnmuseums Staßfurt. Von dort wurde sie im Jahr 2014 nach Wittenberge überführt. Die Lokomotive wird derzeit wieder äußerlich aufgearbeitet und komplettiert. Leider fehlen noch diverse Teile, deren Wiederbeschaffung bzw. Neuanfertigung einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Dampflokomotive | |
Stahl | |
o. Inv. | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.