Gleisbett-Reinigungsmaschine RM 630

RR-F

Beschreibung

Die Gleisbettreinigungsmaschine RM 630 wurde Anfang der 1970er Jahre als erste einer Reihe von Gleisbettreinigungsmaschinen von der Firma Plasser & Theurer hergestellt. Sie dient dazu, das Schotterbett unter bereits verlegten Gleisen zu reinigen. Das ist nach einige Jahren Betrieb auf Gleisanlagen notwendig, weil sich zwischen den Schottersteinen Staub, Erde und Wurzeln ansammeln, welche die Dämpfungsfähigkeit des Gleisbettes reduzieren. Die ca. 37 Meter lange Maschine ist in der Lage, Gleise ein wenig anzuheben und den Schotter darunter herauszukratzen. Anschließend wird das Material in mehreren Sieben gereinigt. Dabei fällt der noch gebrauchsfähige Schotter nicht durch die Siebe, sondern wird mittels zwei schwenkbarer automatisch gesteuerter Förderbänder mit verstellbarem Schwenkbereich gleichmäßig wieder in den Gleisbereich geleitet. Zu kleine Steine, Erde oder sonstiges unerwünschtes Material werden über ein Förderband auf dem Dach der Maschine in angehängte Güterwagen geleitet, um später gesondert entsorgt werden zu können. Ein einziger Mann bedient vom zentralen Bedienstand mit Sicht auf die Arbeitsaggregate die Maschine. Der Bedienstand befindet sich unmittelbar an der Räumkette – ein Arbeitsplatz mit Lärmgarantie. Die Maschine schafft im Arbeitsgang die Reinigung von ca. 100 – 180 Meter/Stunde je nachdem, wie tief das Schotterbett gereinigt werden soll. Die 120 t schwere Maschine erreicht mit eigener Kraft eine Geschwindigkeit von 80 km/h und kann im Zugverband mit bis zu 100 km/h befördert werden. Die Maschine verfügte über ca. 700 PS starken Dieselmotor zur eigenen Fortbewegung und zum Antrieb der Arbeitseinheiten.

Objektart Gleisbett-Reinigungsmaschine
Material Stahl
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Historischer Lokschuppen Wittenberge RR-F

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Historischer Lokschuppen Wittenberge

Das Bahnbetriebswerk (Bw) Wittenberge kann auf eine über 160-jährige Geschichte zurückblicken. Einst gehörte Wittenberge zu den größten Bahnbetriebswerken der Deutschen Reichsbahn (DR). Bereits 1846 nahm die Berlin-Hamburger Eisenbahn (BHE) in der Elbestadt den ersten Lokschuppen, den heutigen Schuppen III, in Betrieb. 1872 folgte eine so genannte Rotunde mit 18 Gleisen und einer in der Mitte liegenden Drehscheibe (später Schuppen I). Zwischen diesen beiden Lokschuppen entstand 1889 ein Ringschuppen, der heutige "Historische Lokschuppen". Zwei Wassertürme (1873 und 1898), verschiedene Werkstätten und Lokbehandlungsanlagen ergänzten das Bahnbetriebswerk, das bis 1915 seine heutige Ausdehnung erreichte. In den 1960er-Jahren entwickelte sich Wittenberge zu einem Groß-Bw mit rund 1.000 Eisenbahnern und bis zu 150 Lokomotiven. Bei Eisenbahnfreunden aus aller Welt war das Bw Wittenberge vor allem für seine Dampfloks der Baureihen 0.15, 44Öl, 50Öl und 50.35 bekannt. Erst im Frühjahr 1987 hatten in der Elbestadt die letzten Dampfloks ausgedient. Mit dem Zusammenbruch des Schienenverkehrs auf den Strecken der DR verlor auch das Bw Wittenberge in den 1990er-Jahren rasch an Bedeutung. 1997 schlossen sich dann die Schuppentore und die Natur eroberte sich langsam das Areal zurück. Doch nach 15 Jahren Dornröschenschlaf geschah ein Wunder - Dampfloks zogen wieder in den Ringlokschuppen ein. Die Stadt Wittenberge hatte im Herbst 2010 das Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes mit seinen beiden noch vorhandenen Lokschuppen, der Drehscheibe, den Wassertürmen und den Gleisanlagen erworben. Im Sommer 2011 begann mit Fördermitteln der Europäischen Union, des Landes Brandenburg sowie des Bundes die aufwändige Sanierung und der Umbau des Ringlokschuppens zum größten Eisenbahnmuseum in Brandenburg. Im Herbst 2012 war es dann soweit - der Historische Lokschuppen öffnete wieder seine Tore. Glanzstücke der Sammlung sind die fünf für das Bw Wittenberge lange Zeit typischen Dampfloks der Baureihe 50.35. Außerdem können die Besucher die kleine Werklok Emma, eine schwere Güterzuglok der Baureihe 44 sowie 5 Diesel- und 8 Kleindieselloks bewundern. Die Eisenbahnfreunde betreuen auch einen Lazarettwagen der Deutschen Reichsbahn, den Autotransportwaggon des ersten DDR-Regierungszuges und mehrere Draisinen. Neben den Loks und Wagen gehört auch das 1909 gebaute Stellwerk "Wm" zum Eisenbahnmuseum. Wer möchte, kann hier selbst einmal Hand an die Hebel legen und sich davon überzeugen, dass das Umlegen einer Weiche und das Stellen eines Signals früher schwere körperliche Arbeit war.

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