Venus zeigt Amor Psyche; nach Raffael. Radierung von Susanne Maria von Sandrart, 1678 -1716. Beschriftet links unten am Rand des Zwickels „R. Vrbinas pinxit.“ und rechts unten „S.M.I.S. f. sculpsit.“ Rechts unten auf der Platte nummeriert „5“. Thomas Deuer CC BY-NC-SA

Beschreibung

Venus zeigt Amor Psyche; nach Raffael. Radierung von Susanne Maria von Sandrart, 1678 -1716. Dargestellt ist ein Teil der Ausmalung der Loggia von Amor und Psyche in der Villa Farnesina in Rom. Venus weist nach links unten. Sie zeigt dem hinter ihr stehenden Amor, der einen Pfeil in der Hand hält, die Königstochter Psyche. Beschriftet links unten am Rand des Zwickels „R. Vrbinas pinxit.“ und rechts unten „S.M.I.S. f. sculpsit.“ Rechts unten auf der Platte nummeriert „5“. Das Märchen von Amor und Psyche des römischen Schriftstellers Apuleius (Metamorphosen IV 28–35, V und VI 1–24) wurde in der bildenden Kunst der Renaissance breit rezipiert, so auch von Raffael und seinen Schülern, die 1517/18 Fresken nach dem antiken Stoff in der Villa Farnesina malten. Die Ausführung der Szene, in der Venus ihrem Sohn Amor Psyche zeigt, wird heute - anders als auf dem Druck vermerkt - nicht mehr Raffael selbst, sondern seinem Mitarbeiter Raffaellino del Colle zugeschrieben. Die hier gezeigte Tafel gehört zu einer Serie mit Reproduktionen der Amor-und-Psyche-Fresken von Susanne Maria von Sandrart, einer der wenigen Frauen, die zu ihrer Zeit als Druckgrafikerinnen tätig waren. Von den 14 Blättern der Serie besaß die Wredow-Kunstsammlung acht, bisher wurden sechs davon identifiziert. Eine etwa 100 Jahre jüngere Darstellung desselben Sujets von Vincenzo Feoli befindet sich im Bestand der Wredow-Kunstbibliothek (vgl. hier V08337Kb). | Wolfgang Rose

Objektart Druckgrafik
Maße HxB 176 x 255 mm
Material Papier / Radierung
Inventarnummer V02772Kb
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
Zum Objekt im Museum Digital
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Stiftung Wredowsche Zeichenschule Brandenburg/Havel CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Stiftung Wredowsche Zeichenschule Brandenburg/Havel

Die Stiftung Wredowsche Zeichenschule ging aus einer 1870 gegründeten gewerblichen Zeichenschule hervor. Hier sollten Handwerker in der ansprechenden, materialgerechten Gestaltung ihrer Produkte unterrichtet werden. Ab 1871 wurde die Schule von dem aus Brandenburg stammenden Berliner Bildhauer August Wredow (1804-1891) mit Geld, Unterrichtsmitteln und Kunstgegenständen unterstützt. Schon bald erhielt die Einrichtung daher seinen Namen. Wredow finanzierte größtenteils den Bau eines eigenen, 1878 eröffneten, Schulgebäudes. Um sein Engagement auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, gründete der Mäzen 1883 die Stiftung und versah sie mit einem ansehnlichen Kapital. Nach seinem Tod erbte die Stiftung die gesamte private Kunstsammlung und Kunstbibliothek Wredows. In den folgenden Jahrzehnten war die Wredowsche Zeichenschule für zahlreiche Brandenburger eine wichtige Stätte eigener künstlerischer Erfahrungen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellten Stiftung und Schule ihre Arbeit ein und wurden erst 1990 wiederbelebt. Seit 1996 haben sie ihren Sitz wieder im historischen Schulgebäude am Wredowplatz in Brandenburg. Die staatlich anerkannte Kunstschule richtet sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche mit kreativem Interesse sowie an Handwerker. Das Unterrichtsspektrum ist modern und breit gefächert. Zeichnen, Malen, plastisches und experimentelles Gestalten, Kommunikationsdesign und Grafik, aber auch Zirkus- und Theaterkurse werden angeboten. Wesentliche Säulen der Stiftung waren von jeher die Kunstsammlung und die Kunstbibliothek. Der Bildhauer Wredow sammelte Kunstwerke und Bücher zunächst vermutlich auf Grund ihn interessierender künstlerischer Aspekte. Mit seinem zunehmenden Engagement für die Zeichenschule dürfte der Sammlungszweck stärker davon bestimmt worden sein, dass die Objekte einerseits als Anschauungsmaterial für den Unterricht dienten, andererseits die „Teilnahme des Publikums an der Pflege des guten Geschmacks“ (§ 2 c Stiftungsstatut) anregen sollten. Die Sammlung umfasst etwa 20.000 Objekte, hauptsächlich Druckgrafiken aus fünf Jahrhunderten, aber auch Gemälde und Skulpturen. Sie wird seit 1950, ebenso wie die historische Kunstbibliothek im Stadtmuseum Brandenburg aufbewahrt. Mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stadt Brandenburg wurde 2017 begonnen, die Bestände der Kunstsammlung aufzuarbeiten und schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da die Erfassung der Sammlung im Rahmen dieses Projektes noch nicht abgeschlossen ist, ist ihre Nutzung für wissenschaftliche, publizistische und andere Zwecke zurzeit nur stark eingeschränkt möglich.

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