Madonna della Sedia; nach Raffael. Kupferstich von Heinrich Ludwig Petersen, 1838/39. Beschriftet direkt unter dem Bild links: „gem. von Raph. Sanzio“, rechts: „gest. von H. Petersen“, darunter Bildtitel. Thomas Deuer CC BY-NC-SA

Beschreibung

La Madonna della Sedia; nach Raffael. Kupferstich von Heinrich Ludwig Petersen, 1838/39. Darstellung von Maria, auf einem Sessel sitzend, nach rechts gewandt, den Betrachter anschauend, mit dem Christuskind auf ihrem Schoß. Rechts hinter ihr ist der Johannesknabe mit dem Kreuzstab zu sehen. Das runde Bild ist umgeben von einem rechteckigen Ornamentrahmen. Beschriftet direkt unter dem Bild links: „gem. von Raph. Sanzio“, rechts: „gest. von H. Petersen“, darunter Bildtitel. Unter den zahlreichen Madonnenbildern Raffaels ist die um 1514 entstandene Madonna della Sedia (auch „Madonna della seggiola“ genannt) eine der populärsten. Das runde Bildformat inspirierte eine hübsche Entstehungslegende: Ein Bauernmädchen rettete einen Eremiten, der sich vor einem Wolfsrudel in einen Baum geflüchtet hatte. Aus Dankbarkeit prophezeite er ihr, dass sie für ihre gute Tat unsterblich werden würde. Einige Jahre später begegnete ihr Raffael in ihrem Dorf und sie saß ihm vor Ort mit ihren beiden Kindern, die sie inzwischen hatte, Modell. Mangels anderen Materials zeichnete der Künstler den Entwurf des Madonnenbildes auf den Boden eines Weinfasses, das aus dem Holz des Baumes angefertigt worden war, auf den sich der Eremit einst geflüchtet hatte und machte sie so „unsterblich“. Dargestellt wurde diese Szene u.a. von August Ferdinand Hopfgarten (1807-1896). In der Wredow-Kunstsammlung befindet sich ein Stahlstich von 1835 nach dieser Vorlage. | Wolfgang Rose

Objektart Druckgrafik
Maße HxB 488 x 430 mm
Material Papier / Kupferstich
Inventarnummer V02470Kb
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
Zum Objekt im Museum Digital
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Stiftung Wredowsche Zeichenschule Brandenburg/Havel CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Stiftung Wredowsche Zeichenschule Brandenburg/Havel

Die Stiftung Wredowsche Zeichenschule ging aus einer 1870 gegründeten gewerblichen Zeichenschule hervor. Hier sollten Handwerker in der ansprechenden, materialgerechten Gestaltung ihrer Produkte unterrichtet werden. Ab 1871 wurde die Schule von dem aus Brandenburg stammenden Berliner Bildhauer August Wredow (1804-1891) mit Geld, Unterrichtsmitteln und Kunstgegenständen unterstützt. Schon bald erhielt die Einrichtung daher seinen Namen. Wredow finanzierte größtenteils den Bau eines eigenen, 1878 eröffneten, Schulgebäudes. Um sein Engagement auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen, gründete der Mäzen 1883 die Stiftung und versah sie mit einem ansehnlichen Kapital. Nach seinem Tod erbte die Stiftung die gesamte private Kunstsammlung und Kunstbibliothek Wredows. In den folgenden Jahrzehnten war die Wredowsche Zeichenschule für zahlreiche Brandenburger eine wichtige Stätte eigener künstlerischer Erfahrungen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stellten Stiftung und Schule ihre Arbeit ein und wurden erst 1990 wiederbelebt. Seit 1996 haben sie ihren Sitz wieder im historischen Schulgebäude am Wredowplatz in Brandenburg. Die staatlich anerkannte Kunstschule richtet sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche mit kreativem Interesse sowie an Handwerker. Das Unterrichtsspektrum ist modern und breit gefächert. Zeichnen, Malen, plastisches und experimentelles Gestalten, Kommunikationsdesign und Grafik, aber auch Zirkus- und Theaterkurse werden angeboten. Wesentliche Säulen der Stiftung waren von jeher die Kunstsammlung und die Kunstbibliothek. Der Bildhauer Wredow sammelte Kunstwerke und Bücher zunächst vermutlich auf Grund ihn interessierender künstlerischer Aspekte. Mit seinem zunehmenden Engagement für die Zeichenschule dürfte der Sammlungszweck stärker davon bestimmt worden sein, dass die Objekte einerseits als Anschauungsmaterial für den Unterricht dienten, andererseits die „Teilnahme des Publikums an der Pflege des guten Geschmacks“ (§ 2 c Stiftungsstatut) anregen sollten. Die Sammlung umfasst etwa 20.000 Objekte, hauptsächlich Druckgrafiken aus fünf Jahrhunderten, aber auch Gemälde und Skulpturen. Sie wird seit 1950, ebenso wie die historische Kunstbibliothek im Stadtmuseum Brandenburg aufbewahrt. Mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stadt Brandenburg wurde 2017 begonnen, die Bestände der Kunstsammlung aufzuarbeiten und schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da die Erfassung der Sammlung im Rahmen dieses Projektes noch nicht abgeschlossen ist, ist ihre Nutzung für wissenschaftliche, publizistische und andere Zwecke zurzeit nur stark eingeschränkt möglich.

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