Kurfürstin Dorothea von Brandenburg (1636-1689) im Blumen- und Früchtekranz

Murza, Gerhard (1994) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die Darstellung zeigt eine gemalte steinerne Kartusche mit dem Bildnis der Kurfürstin Dorothea von Brandenburg (1636-1689), das von Phantasiefiguren gehalten wird und von einem Kranz aus Blumen und Früchten eingerahmt ist. Man erkennt eine Zusammenstellung von Pflanzen und Früchten der unterschiedlichsten Jahreszeiten, wie sie im 17. Jahrhundert nie zur selben Zeit vorkamen: unter anderem Pfingstrosen, Sonnenblumen, Ackerwinde, eine Schachbrettblume, Tulpen, Rosen, einige Kornähren und Lilien sowie Aprikosen, Orangen, Weintrauben, Erdbeeren, Pfirsiche, Johannisbeeren, Kirschen, Pflaumen und Maiskolben. Ein lebendiges Element stellt die Wiedergabe von einigem Getier im Arrangement dar, unter anderem Schmetterlinge, Falter, Maikäfer, ein Grashüpfer, eine Spinne und eine Eidechse. Der Typus des gemalten Blumen- oder Früchtekranzes, der eine Historiendarstellung oder ein Bildnis einrahmt, ist traditionell der flämischen Malerei zuzuordnen. Eine besondere Kunstfertigkeit in der Darstellung derartiger Kompositionen erlangte unter anderem der flämische Pater Daniel Seghers. Während er die Blumenarrangements schuf, wurden die Historiendarstellungen oder Bildnisse meist von anderen bekannten Künstlern angefertigt. Einige vergleichbare Gemälde von Daniel Seghers befanden sich seit den 1640er Jahren in der Sammlung der Oranier, der Familie der ersten Frau des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667). Hier hatte der Kurfürst Bekanntschaft mit Seghers‘ Stillleben machen und eine Vorliebe für sie entwickeln können. In den späten 1640er Jahren trat er selbst in Kontakt mit dem Künstler und erwarb ab 1652 vier seiner Gemälde. Diese Vorliebe spiegelt auch die Darstellung der Kurfürstin Dorothea im Blumen- und Früchtekranz wieder. Der in Göteborg geborene Ottmar Elliger, Hofmaler des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, hatte in der Antwerpener Werkstatt von Daniel Seghers seine Ausbildung erfahren. Anschließend war er einige Jahre in Antwerpen, Amsterdam, Kopenhagen und Hamburg tätig, bevor er um 1670 an den Berliner Hof kam, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1679 blieb. Möglich ist, dass Elliger, wie zuvor sein Lehrer, die Früchte und Blumen schuf, während ein anderer Hofmaler das Bildnis anfertigte. Das um 1670-1679 entstandene Bildnis der Kurfürstin Dorothea im Blumen- und Früchtekranz befand sich bis ins 19. Jahrhundert im Berliner Schloss. Heute wird das Gemälde im Schloss Caputh präsentiert. Dr. Alexandra Nina Bauer

Objektart Gemälde
Maße ohne Rahmen: Höhe: 140.00 cm Breite: 114.00 cm – mit Rahmen: Höhe: 155.00 cm Breite: 130.00 cm Tiefe: 7.00 cm
Material Öl auf Leinwand
Inventarnummer GK I 5284
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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