Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)
Beschreibung
Im Jahr 1642 vollendet, zeigt das Bildnis den 22jährigen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, zwei Jahre nach dessen Regierungsantritt. Er steht im äußeren Eingangsbereichs eines von Soldaten bewachten Schlosses und trägt hochmoderne, kostbare Kleidung aus schwarzer Seide mit weißem Spitzenkragen und– manschetten. Zur Verdeutlichung des hohen Rangs des Dargestellten zeigt ihn der Künstler auf einer mit einem Teppich verkleideten Estrade vor einer Draperie. Den linken Arm selbstbewusst auf die Hüfte gestützt, hat der Kurfürst seinen mit kostbarem Schmuck verzierten Hut neben sich auf einen Tisch abgelegt, auf dem als Symbole der Kurwürde Kurhut, Zepter und Hermelinmantel angeordnet sind. Auch sein Degen und der Degengurt sind mit wertvollem Diamantschmuck besetzt. Das Bildnis entstand wahrscheinlich 1642 in Königsberg, wo sich Kurfürst Friedrich Wilhelm im März aufhielt, um der Überführung des Sarges seines 1640 verstorbenen Vaters von der Königsberger Schlosskirche in den Dom beizuwohnen. Geschaffen wurde das Porträt von dem aus Böhmen stammenden Maler Matthias Czwiczek. Er hatte bereits seit 1628 unter Friedrich Wilhelms Vater, Kurfürst Georg Wilhelm (1595-1640), als Hofmaler in Königsberg gearbeitet. Kurfürst Georg Wilhelm förderte ihn und finanzierte ihm zu seiner weiteren Ausbildung Reisen nach Frankreich, England und in die Republik der Vereinigten Niederlande. Nach dem Tod des Kurfürsten im Dezember 1640 blieb Czwiczek auch unter dessen Sohn, Kurfürst Friedrich Wilhelm, als Hofmaler in Königsberg tätig. Neben Historiendarstellungen schuf er sowohl kleinformatige als auch viele lebensgroße ganzfigurige Bildnisse von Mitgliedern der kurfürstlichen Familie. Das Gemälde wird heute im Schloss Oranienburg gezeigt. Dr. Alexandra Nina Bauer
Gemälde | |
ohne Rahmen: Höhe: 197.00 cm Breite: 136.00 cm | |
Öl auf Leinwand | |
GK I 6923 | |
2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.