Handrick, Roland (1999) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Bei dem Bildnis des Kurprinzen Karl Emil von Brandenburg handelt es sich um eine verkleinerte Teilkopie nach dem 1666 von Jan Mijtens geschaffenen monumentalen Familienbildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688), seiner ersten Ehefrau Louise Henriette (1627-1667) und ihrer Kinder (GK I 1019, Schloss Oranienburg). Der elfjährige Karl Emil ist in ganzer Figur vor einem idyllischen Landschaftshintergrund wiedergegeben. Er ist nach rechts gewendet und hält als designierter Nachfolger seines Vaters den Kurhut in Händen. Teile seiner Phantasiekleidung erinnern in ihrer Form an militärische Kleidungselemente der Antike und verweisen somit auf den Typus des Feldherrenbildnisses. Hierbei spielt die Darstellung auf die für den Jungen anvisierte Rolle als Kurfürst von Brandenburg an. Da er allerdings im Alter von neunzehn Jahren noch vor dem Vater verstarb, folgte ihm sein jüngerer Bruder Friedrich 1674 als Kurprinz nach. Das Bildnis gehörte zu einer Serie von fünf gleichformatigen Porträts der Enkel der niederländischen Statthalterwitwe Amalia von Solms-Braunfels (1602-1675), die sie gemeinsam mit Bildnissen ihrer Kinder und weiterer Enkel in ihrem Goldenen Kabinet im Oude Hof (heutiger Paleis Noordeinde) präsentierte. Zu dieser Serie gehörten vier Bildnisse ihrer Enkel aus den Häusern Hohenzollern (Kurprinz Karl Emil, GK I 7417; Friedrich GK I 7416) und Nassau-Dietz (Hendrik Casimir (II.), GK I 7419; Amalia, GK I 7421, Kriegsverlust), die der Haager Porträtist Jan de Baen um 1667 als Kopien nach Bildnissen seines Haager Kollegen Jan Mijtens geschaffen hatte. Mittelpunkt der Serie war jedoch das 1667 von Jan de Baen angefertigte Bildnis ihres ältesten Enkels, Wilhelm III. von Oranien-Nassau (1667, GK I 7420), der 1672 Statthalter der Republik der Vereinigten Niederlande wurde. Die Serie befand sich bis zum Tod der Statthalterwitwe in deren Besitz und wurde 1675 an ihre Tochter Henriette Catharina von Anhalt-Dessau vererbt. Ungefähr 1680 wurde die nun im Fürstenhaus Anhalt-Dessau befindliche Bildnisreihe durch einen unbekannten Maler um das Porträt einer anhaltischen Enkelin Amalias ergänzt (GK I 7418). 1708 vermachte Henriette Catharina von Anhalt-Dessau die Bildnisreihe ihrer Tochter Johanna Charlotte Markgräfin von Brandenburg-Schwedt. Nach dem Aussterben der Linie Brandenburg-Schwedt gelangte die Serie vom Schloss Schwedt ins Berliner Schloss und wird seit 2001 mit Ausnahme des Bildnisses der Amalia von Nassau-Dietz (seit 1945 Kriegsverlust) im Schloss Oranienburg präsentiert. Dr. Alexandra Nina Bauer

Objektart Gemälde
Maße ohne Rahmen: Höhe: 66.00 cm Breite: 48.00 cm – mit Rahmen: Höhe: 72.50 cm Breite: 55.00 cm Tiefe: 5.50 cm
Material Öl auf Leinwand
Inventarnummer GK I 7417
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:51
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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