Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
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Beschreibung

Zwei Spindeltöpfchen aus grünem Glas mit Korrosionsspuren. Spindeltöpfchen, auch Glaslager genannt, hielten die sich um ihre Längsachsel drehenden Spindeln in Zwirnmühlen, die im 18. und 19. Jahrhundert für das Spinnen von Seide in Verwendung waren. Anders als kostspielige Metalllager konnten die Glaslager einfach und schnell in einer kleinen zangenförmigen Handpresse hergestellt werden (Van den Bosche, Glaslager, 2017, S. 35). In Brandenburg führte Kurfürst Friedrich Wilhelm I. bereits 1663 die Seidenraupenzucht ein. Die Spindeltöpfchen könnten demnach in einer einheimischen Glashütte entstanden sein, zumal häufiger Ersatz erforderlich war. Auch auf der Berliner Pfaueninsel, dem ehemaligen Standort von Johann Kunckels Laborhütte wurden Spindeltöpfchen im Boden gefunden. Diese beiden Exemplare stammen aus einer Privatsammlung im Süden Mecklenburg-Vorpommerns, ihr Fundort ist nicht dokumentiert. [Verena Wasmuth]

Objektart Spindeltöpfchen
Maße H. 3,5 cm; Dm. 3,2 cm / H. 3,5 cm; Dm. 2,5 cm
Material Grünes Waldglas / handgepresst
Inventarnummer o. Inv. Nr.
Stand der Infomationen 2023-11-25 11:25:48
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Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock CC0

Dieses Objekt im Museum

Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock

Die erhaltenen Reste der alten Burganlage in Wittstock, von 1271 bis 1548 Residenz der Bischöfe von Havelberg, nebst Bauten späterer Epochen, beherbergen heute gleich zwei Museen. Während das Ostprignitzmuseum in seinen Ursprüngen auf das städtische Gymnasium und das Jahr 1879 zurückgeht, wurde das Museum des Dreißigjährigen Krieges anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedens 1998 neu begründet. Die Wahl des Ortes erfolgte bewusst, da Wittstock 1636 Schauplatz einer bedeutsamen Schlacht war. Ihr Verlauf verlieh dem Krieg nochmals eine entscheidende Wendung und trug wesentlich zu seiner langen Dauer bei. Auf sieben Ebenen des einstigen Torturmes der Burg werden dem Besucher die Folgen dieses epochalen Konfliktes aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive anschaulich vermittelt. Neben dem Sammlungsschwerpunkt des Dreißigjährigen Krieges umfasst der Fundus einen umfänglichen Bestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Der Fokus liegt dabei ebenso auf Alltagsgegenständen der häuslichen Kultur, landwirtschaftlichem Gerät sowie Produkten des lokalen Handwerks – hervorzuheben die über Jahrhunderte bedeutsame Tuch- und Textilproduktion. Auch Sachzeugnisse zur militärischen Präsenz in der Ostprignitz, die 1994 mit dem Abzug der russischen Jagdfliegereinheiten vom Flugplatz Alt Daber endete, sind in der Sammlung in größerer Zahl vertreten. Im Zuge einer Erweiterung der Dauerausstellung in den kommenden Jahren werden auch diese vielfältigen Aspekte der Lokalgeschichte für den Besucher künftig erfahr- und erlebbar gemacht.

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