Fünf Auftragsmarken
Beschreibung
Fünf Glasmarken aus grünem Glas, mit verschiedenen Initialen gestempelt: (1) "B"; (2) "G" ; (3) "CP"; (4) "v. B"; (5) "W" mit Innenkreis aus Linie. Majuskeln wurden von Glashütten zur Kennzeichnung privater Auftraggeber und Händler der von ihnen vertriebenen Flaschen verwendet, wobei der Buchstabe für den Anfangsbuchstaben des Bestellers stand. Die Gruppe wurde aus der Sammlung Jörg Sachse (1943–2006) für das Museum erworben. Fundorte, die eine Auflösung der Monogramme und Zuordnung erleichtert hätten, sind nicht überliefert. Die Marke mit "W" wurde auch in Küstrin gefunden. Sie dürfte den Glashändler Christian Philipp Winckelmann aus Küstrin, Pächter der Glashütte Stennewitz in der Neumark (heute Stanowice bei Bogdaniec) bezeichnen (vgl. Dobusch, Die Stennewitzer Glasmacher, 2014, S. 8; Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 72f.). Die Stempelung "v. B" könnte für ein Mitglied der weit verbreiteten Familie von Bülow stehen. Derartige Bestellersiegel sind vielfach aus brandenburgischen Hütten dokumentiert. [Verena Wasmuth]
| Glasmarke | |
| Dm. innen (1) 1,8 cm; (2) 2,7 cm; (3) 2,4 cm; (4) 2,2 cm; (5) 2,1 cm | |
| Grünes Waldglas / ofengeformt, gestempelt | |
| V_B_0180 | |
| 2025-02-05 21:23:51 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die erhaltenen Reste der alten Burganlage in Wittstock, von 1271 bis 1548 Residenz der Bischöfe von Havelberg, nebst Bauten späterer Epochen, beherbergen heute gleich zwei Museen. Während das Ostprignitzmuseum in seinen Ursprüngen auf das städtische Gymnasium und das Jahr 1879 zurückgeht, wurde das Museum des Dreißigjährigen Krieges anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedens 1998 neu begründet. Die Wahl des Ortes erfolgte bewusst, da Wittstock 1636 Schauplatz einer bedeutsamen Schlacht war. Ihr Verlauf verlieh dem Krieg nochmals eine entscheidende Wendung und trug wesentlich zu seiner langen Dauer bei. Auf sieben Ebenen des einstigen Torturmes der Burg werden dem Besucher die Folgen dieses epochalen Konfliktes aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive anschaulich vermittelt. Neben dem Sammlungsschwerpunkt des Dreißigjährigen Krieges umfasst der Fundus einen umfänglichen Bestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Der Fokus liegt dabei ebenso auf Alltagsgegenständen der häuslichen Kultur, landwirtschaftlichem Gerät sowie Produkten des lokalen Handwerks – hervorzuheben die über Jahrhunderte bedeutsame Tuch- und Textilproduktion. Auch Sachzeugnisse zur militärischen Präsenz in der Ostprignitz, die 1994 mit dem Abzug der russischen Jagdfliegereinheiten vom Flugplatz Alt Daber endete, sind in der Sammlung in größerer Zahl vertreten. Im Zuge einer Erweiterung der Dauerausstellung in den kommenden Jahren werden auch diese vielfältigen Aspekte der Lokalgeschichte für den Besucher künftig erfahr- und erlebbar gemacht.






