Zechliner Flasche mit abgebrochenem Hals
Beschreibung
Kleine Flasche aus grünem Glas mit spitz hochgestochenem Boden, Abriss ausgebrochen, sich konisch weitende Wandung, Marke auf Schulter mit dem preußischen Adler, der eingezogene Hals abgebrochen, korrodiert und irisiert, durchgängiger Sprung. Nick Dobusch ordnet das Siegel in die Zeit zwischen 1715 und 1725 ein. Er vermutet mit größter Wahrscheinlichkeit die Hütte in Grimnitz als Hersteller, vielleicht aber auch Chorin oder Zerpenschleuse. Da bei dieser Marke eine Umschrift fehlt, ist eine zweifelsfreie Verortung unmöglich, doch die Stempelung wird lediglich westlich der Oder gefunden, östlich davon bislang nicht. Die Flaschenform ist bislang nicht in grün, sondern in wasserhellem Glas bekannt (freundliche Auskunft von Nick Dobusch). Im Inventarbuch finden sich keine Angaben zur Objektgeschichte. [Verena Wasmuth]
| Glasflasche | |
| H. 12 cm; Dm. Boden 6,5 cm; Dm. Marke 2,2 cm | |
| Grünes Waldglas / ofengeformt | |
| V_B_186.5 | |
| 2025-02-05 21:23:51 | |
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Einordnung
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Dieses Objekt im Museum
Die erhaltenen Reste der alten Burganlage in Wittstock, von 1271 bis 1548 Residenz der Bischöfe von Havelberg, nebst Bauten späterer Epochen, beherbergen heute gleich zwei Museen. Während das Ostprignitzmuseum in seinen Ursprüngen auf das städtische Gymnasium und das Jahr 1879 zurückgeht, wurde das Museum des Dreißigjährigen Krieges anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen Friedens 1998 neu begründet. Die Wahl des Ortes erfolgte bewusst, da Wittstock 1636 Schauplatz einer bedeutsamen Schlacht war. Ihr Verlauf verlieh dem Krieg nochmals eine entscheidende Wendung und trug wesentlich zu seiner langen Dauer bei. Auf sieben Ebenen des einstigen Torturmes der Burg werden dem Besucher die Folgen dieses epochalen Konfliktes aus sozial- und kulturgeschichtlicher Perspektive anschaulich vermittelt. Neben dem Sammlungsschwerpunkt des Dreißigjährigen Krieges umfasst der Fundus einen umfänglichen Bestand zur Stadt- und Regionalgeschichte. Der Fokus liegt dabei ebenso auf Alltagsgegenständen der häuslichen Kultur, landwirtschaftlichem Gerät sowie Produkten des lokalen Handwerks – hervorzuheben die über Jahrhunderte bedeutsame Tuch- und Textilproduktion. Auch Sachzeugnisse zur militärischen Präsenz in der Ostprignitz, die 1994 mit dem Abzug der russischen Jagdfliegereinheiten vom Flugplatz Alt Daber endete, sind in der Sammlung in größerer Zahl vertreten. Im Zuge einer Erweiterung der Dauerausstellung in den kommenden Jahren werden auch diese vielfältigen Aspekte der Lokalgeschichte für den Besucher künftig erfahr- und erlebbar gemacht.






