Kerstin Weßlau CC BY-NC-SA
Kerstin Weßlau CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die Handschiffchen wurden früher benutzt, um 1733 wurden die Schnellschützen erfunden. Das Handschiffchen, welches eine Spule mit Garn in sich auf der Spindel trägt, wird von beiden Händen jeweils von links nach rechts und wieder zurück geworfen und läuft somit durch das geöffnete Fach entweder auf der Ladenbahn oder einfach zwischen den Fäden durch. Der Schussfaden zieht sich dadurch automatisch von der Spule ab. Das Handschiffchen hat unten eine glatte Fläche die leichtgängig über die Kettfäden läuft, hierbei kann man alleine nur über eine 80 cm breite Warenbreite weben. Der Schnellschützen hat unterhalb 2 Rollen, somit kann man ihn über eine viel größere Breite z.B. 2 m ohne Probleme hinüber schießen. Am Handwebstuhl befinden sich Schützenkästen mit einem Stahlstab auf dem sich der Frosch befindet, er hat unterhalb eine Lederschlaufe mit der der Schnellschützen aufgefangen und auch wieder durch das geöffnete Fach der Kettfäden auf die andere Seite in den Schützenkasten geschossen wird. Der/die Handweber/in muss auf die gleichmäßige Krafteinwirkung achten, in dem er/sie an der Zucke die mit der rechten Hand kraftvoll gezogen wird, über den gesamten Webprozeß hin gleichmäßig zieht, somit entsteht auch eine gute Webekante.

Objektart Wollverarbeitung
Maße H: 5 cm, B: 45 cm, T: 5 cm
Material Eichenholz, Porzellan, Maschinenstahl, Pappspule mit Leinenzwirn bewickelt
Inventarnummer o. Inv.
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:00
Zum Objekt im Museum Digital
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Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“ CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Handweberei „Henni Jaensch-Zeymer“

Die Handweberei von Ulla Schünemann (Handwebmeisterin) ist gleichzeitig auch ein aktives privates Museum. Der Webhof ist eine denkmalgeschütze Anlage 1750/1880 erbaut und wohl die größte und älteste produzierende Handweberei Deutschlands. Es wird an 200-300 Jahre alten Handwebstühlen gearbeitet und die traditionelle Kunst der Handweberei weitergeführt und vorgeführt. Vor allem werden Naturmaterialien wie Leinen, Baumwolle, Seide und Wolle verarbeitet und aus ihnen Tischwäsche, Gerstenkornhandtücher, Gardinen, Möbelstoffe, Schals und vieles mehr gewebt. Aus den handgewebten Stoffen wird individuelle maßgeschneiderte Kleidung hergestellt Der Museumsbesuch beginnt mit einem Film über das Leben der 1904 geborenen Henni Jaensch. Die Handwebmeisterin erzählt im Rückblick wie sie zum Weben kam, ihre Ausbildung bei Else Mögelin (einer Bauhausschülerin) in Gildenhall absolvierte, und selbst „die Kunst des Weglassens" für sich als Stil übernommen hatte. Nach dem Film beginnt der eigentliche Rundgang: Sechzehn Webstühle verteilen sich auf die Websäle und können sammt Erläuterungen besichtigt werden, auch eine Schneiderei in der die handgewebten Stoffe verarbeitet werden, gehört zum Haus. Der Besucher kann am Webstuhl direkt bei der Produktion, beim Weben zuschauen und wird fachkundig von gelernten Handweberinnen über den Webprozess, über Materialien, Webmuster, Farben und die Einrichtung eines Webstuhls, sowie die Vor-und Nacharbeiten informiert. Die verschiedenen Webstühle unterscheiden sich in Halb- und Vollwebstuhl, Flach- und Hochwebstuhl, sowie ein Jaquardwebstuhl. Viele Arbeitsgeräte wie z.B. Spulrad, Spulmaschine, Schärrahmen, Zwirnmaschine sind zu sehen und vielleicht hat man die Möglichkeit beim schären einer Kette zuzusehen. Beim Spinnen von Wolle, Flachs, Alpaka oder auch Baumwolle kann man am Handspinnrad zusehen und auch hier werden auf Wunsch die einzelnen Arbeitsschritte erläutert. Jeder Besucher erlebt somit seinen ganz individuellen Museumsbesuch. Dem Museum ist ein Café und ein Museumsshop (Leinenladen) mit hauseigenen Produkten angeschlossen.

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