Pulverhorn für Schießpulver
Beschreibung
Pulverhörner wurden zur Aufbewahrung von Schwarzpulver (Schießpulver) genutzt. Aus diesen Behältern füllte man das Schwarzpulver als Treibladung in den Lauf eines Vorderladers, bevor das eigentliche Geschoss geladen wurde. Pulverhörner dienten nicht nur zur Bevorratung mit Treibladungspulver, sondern auch zum Dosieren. Zu diesem Zweck befindet sich am oberen Ende des Pulverhornes ein Schieber, der die Einfülltülle, ein Metallrohr von 4,5 cm Länge und einem Durchmesser von 1,5 cm, vom Körper des Hornes trennt. Durch Verschließen der Tülle mit dem Daumen und gleichzeitigem Betätigen eines außen liegenden, mit dem Schieber verbundenen Hebels wurde mit einer Kippbewegung eine bestimmte Menge Pulver in das Metallrohr gebracht. Der Schieber verhinderte, dass das Pulver wieder in die Flasche zurück rieselte. Jetzt konnte man die erforderliche Pulvermenge durch die Mündung des Laufes in die Waffe einzubringen. Das Metallrohr diente dabei als Füllstutzen. Der Deckel, Schieber und die beiden an der Unterseite des Pulverhornes angebrachten Ringe für die Befestigung der Kordel zum Anhängen sind ebenfalls aus Metall. Der abgeflachte Körper besteht aus Horn. Als Boden wurde eine 8 mm starke Holzplatte angenagelt. Das Pulverhorn ist noch in einem guten Zustand und der Dosiermechanismus funktionstüchtig.
Munitionszubehör/Vorderlader | |
L: 23,0 cm, kleinste B: 5,0 cm, größte B: 8,5 cm, H: 3,8 cm | |
Horn, Metall, Holz | |
00629 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Museum hat seinen Sitz im Prenzlauer Tor, einem der 3 Stadttore der vollständig erhaltenen mittelalterlichen Wehranlage Templins. 1957 eröffnete das Kreisheimatmuseum mit Ausstellungsmodulen zur Ur- und Frühgeschichte, zur Bodenreform und zur lokalen Arbeiterbewegung. In den folgenden Jahren reichte das Spektrum der Sammeltätigkeit von Alltagsgegenständen, Kleidung und Arbeitsgeräten bis zu volkskundlichen Objekten. Im Jahr 2004 entstand die Idee, das Prenzlauer Tor als Gesamtensemble in seinem historischen Erscheinungsbild wieder sichtbar und damit den kulturhistorisch bedeutsamen Ort des Übergangs, des Austausches und Transits erlebbar zu machen. Im Zuge des Umbaus ab 2010 sind störende Ein- und Umbauten entfernt, das historische Gemäuer freigelegt worden. Neue Stahl-Glas-Elemente im Bereich der alten Torbögen machen heute die Blickachse durch Tor, Zwinger und Vortor wieder sichtbar, den Ort als Durchgang und Übergang wieder erlebbar. Diesem Architekturerlebnis fühlt sich die 2012 eröffnete Dauerausstellung inhaltlich verpflichtet. Die über 800 für die Ausstellung ausgewählten Objekte und die sich harmonisch einfügende Ausstellungsgestaltung belegen die außergewöhnliche Geschichte einer Stadt, ihres Umlandes und ihrer Bewohner.