Das Marmorpalais von Osten über den Heiligen See
Beschreibung
Vertraut und dennoch seltsam mutet in dieser Darstellung das Marmorpalais an. Es bildet am anderen Seeufer, strahlend von der Sonne beschienen, den wohlvertrauten Blickfang und ist dennoch befremdlich. Der runde Turmaufsatz ist hier zu einem Oktogon umgedeutet und die Flügelbauten scheinen zum See hin und nicht, wie es richtig wäre, zur Rückseite eine Dreiflügelanlage zu bilden. Doch nicht das titelgebende Palais und auch nicht das am rechten Bildrand sichtbare Belvedere auf dem Pfingstberg sind das eigentlich Interessante an dieser Darstellung. Vielmehr ist es der scheinbar nebensächliche Vordergrund mit der Mühle rechts und dem zugehörigen Haus links. Bei ihm handelt es sich um das Müllerhaus, das 1795 auf Befehl Friedrich Wilhelms II. über kreuzförmigem Grundriss und im neogotischen Stil gegenüber dem Marmorpalais errichtet wurde. Das durch die vier Flügel um einen oktogonalen Mittelbau selbst wie eine Mühle wirkende Müllerhaus fiel 1913 der Anlage eines Villengartens zum Opfer. [Thomas Sander] bez.: u.l.: J. Gottheil del.: u.r.: Poppel u. Kurz sc.; u.m.: 10. / Das Marmor-Palais / bei Potsdam. / Verlag u. Eigenthum v. B.S. Berendesohn in Hamburg.
Grafik | |
34,6 x 44,6 cm | |
Stahlstich | |
80-183-K2a | |
2025-06-20 15:36:09 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.