Das Marmorpalais von Nordosten mit Friedrich Wilhelm II. beim Besteigen einer Gondel
Beschreibung
Diese historisierende Darstellung zeigt die südliche Terrasse des Marmorpalais. Der sichtlich beleibte König Friedrich Wilhelm II. steigt, auf einen Stock gestützt, die Treppe hinab zu einer bereitstehenden Gondel. Er wird von einer Wache und zwei Hunden begleitet. Als Haas die Szene schuf, war der König bereits vierzehn Jahre tot und weitgehend vergessen. Wer ihn nicht vergessen hatte, erinnerte sich seiner nur als des „dicken Lüderjahn“. Sein Onkel Friedrich II. (1712-1786), der Preußen einst zur Großmacht erhob, stellte seinen Nachfolger umso mehr in den Schatten, als das Land im Jahr 1811 von Napoleon besetzt, halbiert und mit hohen Kontributionen belegt war. Zwei andere Darstellungen aus dieser Serie zeigen Friedrich II. im Gespräch mit Voltaire (vgl. Inv.-Nr. 80-151-K2a) und mit militärischem Gefolge vor den Communs am Neuen Palais, mithin als „Philosophen von Sanssouci“ und Kriegshelden. Der Gegensatz zu einem Mann, der in einer Gondel spazieren fährt, könnte nicht größer sein. [Thomas Sander] bez.: u.r.: P: Haas sculp: 1811.; u.m.l.: Ansicht des Königlichen Marmor-Palais / bei Potsdam, am Heiligen-See.; u.m.r.: Vue du Palais de marbre / prés de Potsdam, sur le lac dit Heiligen-See.; darunter: Berlin bei Gaspare Weiss et Co.
Grafik | |
34,5 x 44,5 cm (Passepartout Altbestand) | |
Radierung | |
82-1559-K2 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Potsdam Museum wurde 1909 von Potsdamer Bürgern und Mäzenen, die im Potsdamer Kunstverein und Potsdamer Museumsverein aktiv waren, als Städtisches Museum gegründet. Bereits in den Anfängen des Museums wurden umfangreiche Nachlässe, Stiftungen und Schenkungen mit historischem und kulturellem Wert dem städtischen Museum übergeben. Heute zählen die Sammlungsbestände des Museums über 200.000 Objekte. Wichtige Sammlungsschwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildende Kunst, Fotografie, Alltagskultur und Angewandte Kunst, Schrift und Druck sowie die umfangreiche Museumsbibliothek. Das Potsdam Museum hat in den vergangenen 100 Jahren eine wechselvolle Geschichte erlebt und häufig seinen Standort gewechselt. 2012 kehrte es an seinen Gründungsstandort in das Alte Rathaus am Alten Markt im Herzen der Stadt Potsdam zurück. Das Museum widmet sich städtischen Themen im Bereich der Kunst, Kultur und Geschichte. Dem neuen Potsdam Museum als Forum für Kunst und Geschichte stehen drei Etagen zur Verfügung. Seit 2013 ist die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu besuchen. In zehn themenorientierten Modulen wird die Stadt- und Kulturgeschichte Potsdams auch im Kontext überregionaler Ereignisse präsentiert. Neben der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Stadtgeschichte hat das Potsdam Museum den Auftrag, regionale Kunst zu sammeln und auszustellen. Mit den Ausstellungen zur Bildenden Kunst möchte das Potsdam Museum nicht nur Künstlerinnen und Künstler der Region vorstellen, sondern auch überregionale und internationale Kunstpositionen vermitteln. Als Ausstellungsflächen stehen dafür der Galerieraum für Bildende Kunst im Sockelgeschoss und die Sonderausstellungsflächen im Erdgeschoss, die auch für Fotografie- und Geschichtsausstellungen genutzt werden, zur Verfügung.