Brandenburg, Turm der Katharinenkirche, zerstört.
Beschreibung
Der 1217 erstmals bezeugte romanische Vorgängerbau der Pfarrkirche St. Katharinen wurde nachweislich ab 1395 bis auf den erhalten geblieben unteren Teil des Westbaus abgerissen. Bereits ab 1381 begann man Ablassgelder für einen Neubau zu sammeln. Eine Inschriftentafel an der Nordkapelle benennt Meister Hinrich Brunsberg aus Stettin als Erbauer der neuen Kirche sowie das Jahr 1401. Was zu diesem Zeitpunkt bereits stand, ist nach wie vor unklar; die Nordkapelle dürfte aber äußerlich vollendet gewesen sein. Vermutlich errichtete man den Neubau um den Vorgänger herum, sodass derselbe solange wie möglich genutzt werden konnte. Mit Fertigstellung des Hallen-Umgangschores im Jahre 1474 war St. Katharinen weitgehend vollendet. Der 1494 erneuerte Westbau, der zunächst zwei Turmspitzen trug, wurde nach seinem teilweisen Einsturz im Jahre 1582 nach Plänen des Mailänder Baumeisters Giovanni Baptista de Sala bis 1592 als Einzelturm neu errichtet. Der oktogonale Abschluss mit Haube und Laterne stammt vom Balthasar Richter aus Dresden, die Turmspitze von Michael von Utrecht. Durch Kampfhandlungen Ende April 1945 ist die Turmhaube zerstört worden, konnte aber 1950/51 wiederhergestellt werden. Das Aquarell zeigt die Kirche von Süden. Deutlich sind die Schäden an der Haube zu erkennen; teilweise ist deren Kupferblech auf den darunterliegenden Südgiebel des Westbaus herabgestürzt. [Thomas Sander] bez.:u.l.: Walter Garski 45 / Katharinenkirche (Brandenburg H. ) Juli 45
Grafik | |
32,2 x 24,7 cm | |
Bleistift und Aquarell auf weißem Kartonpapier | |
V00316Kb | |
2023-10-19 09:05:24 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.