Brandenburg/H., Hof Steinstraße 1.

Digitalisierungslabor der FH Potsdam CC BY-NC-SA

Beschreibung

Das Haus Steinstraße 1 stand südwestlich des Kurfürstenhauses, das an dieser Stelle städtebaulich um eine Achse in den Straßenraum zurücktrat. Die Nachbarbebauung sprang dabei noch einmal gegenüber der Front des Kurfürstenhauses zurück. Wie die meisten Häuser in diesem Abschnitt dürfte die Steinstraße Nr. 1 im Kern noch aus dem 18. Jahrhundert gestammt haben. Das zum Schluss sechsachsige und zweigeschossige Haus wurde Ende des 19. Jahrhunderts straßenseitig aufwändig im Stil der Neorenaissance überformt. Markant waren der Schweifgiebel in der ersten Achse von links, wo sich auch eine Torzufahrt befand, und drei Dachgauben mit vorspringenden Satteldächern und Ziergesprengen. Der Hof schien dagegen zumindest bis zum Ersten Weltkrieg noch viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt zu haben. Das hier abgebildete linke Hinterhaus bestand aus Fachwerk und besaß im Obergeschoss eine Loggia mit barocken Brettbalustern. Eine mit Vordach geschützte Wendeltreppe schob sich malerisch in den Hof, während die beiden danebengelegenen Türen vermutlich zu den Außentoiletten führten. 1938 wurde die Neorenaissancefassade des mittlerweile der Stadt gehörenden Hauses im Rahmen der Aktion „Brandenburg soll schöner werden!“ radikal vereinfacht; ob der Zweck damit erreicht wurde, sei dahingestellt. Über der Hofbebauung ist das Dach der St. Katharinenkirche zu sehen. Diese Lithographie ist ein Dokument für ein untergegangenes Stück Alt-Brandenburg, denn in den letzten Apriltagen 1945 wurde die gesamte Zeile bis zum heutigen Eckhaus Steinstraße 8 zerstört. Heute steht hier weit zurückgesetzt ein 1963 fertiggestelltes Wohn- und Geschäftshaus nach Plänen des Architekten Gerhard Herrmann. [Thomas Sander] bez.: u.l.: Hof - Steinstr. 1, Brandenburg/H. 1910, u.r.: Walter Garski

Objektart Grafik
Maße 32,4 x 24,8 cm
Material Lithographie auf weißem Kartonpapier
Inventarnummer V22149Kb
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
Zum Objekt im Museum Digital
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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