Brandenburg/H., vor dem Roland.
Beschreibung
Diese Tuschezeichnung stellt offensichtlich die Vorlage für die Lithographie auf Blatt V 20520 Kb dar. Bis auf kleinere Veränderungen bei der Staffage – so fehlen auf diesem Blatt die beiden Mädchen links vom Auto auf der Kreuzung und des Weiteren eine Person direkt unter dem Kiepenträger vor der Straßenbahn – sind beide Darstellungen jedoch weitgehend identisch. Das Blatt zeigt, wie dicht die St. Katharinenkirche einst auf der Südostseite durch die Häuser der Steinstraße und auf der Nordostseite durch die Häuser der Hauptstraße eingebaut war. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass die Kirche bei den verheerenden Straßenkämpfen Ende April 1945 bis auf den oberen Turmabschluss und die farbigen Chorfenster kaum Schäden davon trug. Umso schwerer traf es die Bebauung beidseitig der St.-Annen-Straße bis zum Neustädtischen Markt einschließlich des Kurfürstenhauses auf der Ecke und des benachbarten Hauses Riedel, die zu den Wahrzeichen Brandenburgs gehörten. Der Roland an der Südecke überstand den Krieg unbeschadet, da man ihn 1941 in Einzelteile zerlegte und auf das stadteigene Rieselgut Wendgräben verbrachte. Am 6. März 1946 wurde die achteinhalb Tonnen schwere Statue vor der Südecke des erhalten gebliebenen Altstädter Rathauses wiederaufgestellt. [Thomas Sander] bez.: u.l.: vor dem Roland - Brandenburg/Havel, u.r.: Walter Garski 1921
Grafik | |
40 x 25,8 cm | |
Bleistift und schwarze Tusche auf weißem Kartonpapier | |
V22151Kb | |
2023-10-19 08:56:09 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.