Pauli-Winkel Brandenburg.
Beschreibung
Wilhelm Frey malte etwa zeitgleich zu Walter Garski (vgl. V 309 Kb) den einst berühmten Pauliwinkel südöstlich des gleichnamigen Klosters. Sein Bildausschnitt ist jedoch wesentlich breiter gewählt, sodass fast der gesamte Südflügel der Klausur und der Westgiebel der St. Paulikirche mit dem Rest des Langhausdaches ins Blickfeld rücken. Während Garski das zerstörte Kloster auf grauem Karton und mit einer reduzierten Farbpalette festhielt, sodass sich ein gewisser Eindruck von Trostlosigkeit ergibt, malte Frey sein Bild mit teilweise leuchtenden Aquarellfarben auf weißem Karton. Die Stimmung auf dem Bild kann trotz der unübersehbaren Zerstörung als durchaus freundlich bezeichnet werden, wozu sicher auch das Grün der Bäume und die Vögel über dem Kloster beitragen. Anders auch als bei Garski ist bei Frey der spitz zulaufende Pauliwinkel, in dessen Mitte sich ein Baum erhob, besser wahrnehmbar. So kann man rechts gut das Untergeschoss des zerstörten Küchenbaus erkennen und links die noch stehengebliebenen Teile des langgestreckten Fachwerkhauses auf der Westseite des Platzes. [Thomas Sander] bez.: u.m.: Pauli-Winkel, u.r.: W. Frey. Mai 1945
Grafik | |
35,8 x 47,5 cm | |
Bleistift und Aquarell auf weißem Kartonpapier | |
V20549Kb | |
2023-10-19 08:55:36 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.