Schloss Goltzow
Beschreibung
Das Dorf Golzow liegt im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark, südöstlich von Brandenburg an der Havel und westlich der Gemeinde Planebruch (vgl. V 4931 Kb). Golzow und Planebruch gehören heute zum Amt Brück. Die Schreibweise des Namens mit einem „t“ war noch bis weit ins 19. Jahrhundert üblich. Golzows Anfänge lassen sich bis zum Beginn des 13. Jahrhundert zurückverfolgen. So wird 1219 eine Wasserburg namens „golsowe“ erwähnt. Im Jahr 1329 taucht im Zusammenhang mit dem Ort auch erstmals der Name der altmärkischen Familie von Rochow auf. Ihr berühmtester Vertreter ist sicher Friedrich Eberhard von Rochow (1734–1805), Erbherr auf Reckahn und Domherr zu Halberstadt, der als Autodidakt zum Pädagogen und Reformer des norddeutschen Volksschulwesens wurde. 1351 belehnte Markgraf Ludwig I. (1315-1361) die Rochows mit Golzow. Doch erst Jacob I. von Rochow (1520-1564) wurde schließlich Begründer der Golzower Linie dieser Familie. Das auf der Lithographie abgebildete Schloss Golzow wurde von 1685 bis 1690 anstelle der schon erwähnten und im Dreißigjährigen Krieg verfallenen Wasserburg errichtet. Es handelte sich um einen zweigeschossigen Barockbau mit einer Länge von 13 Achsen und einer Tiefe von drei Achsen unterhalb eines Mansarddachs. Der quer gelagerte dreiachsige Mittelbau überragte mit seinem Mezzaningeschoss und einem eigenen hohen Mansarddach die Seiten. Die Fronten waren eher schlicht, lediglich der Risalit wurde mit Lisenen und einem Balkon über dem Portal ausgezeichnet. Das Innere wird als regelmäßig beschrieben, es gab ein Treppenhaus und verschiedene Säle. Umgeben war das Schloss von einem 15 Hektar großen, Ende des 18. Jahrhunderts umgestalteten Park. Schloss Golzow brannte 1945 bis auf die Umfassungsmauern nieder; dabei wurden der größte Teil des Inventars, das Archiv und dorthin ausgelagertes Kunst- und Kulturgut vernichtet. Der Abbruch der Ruine erfolgte bis 1947. [Thomas Sander] bez.: o.l.: Provinz Brandenburg.; o.m.: Regierungs-Bezirk Potsdam.; o.r.: Kreis Zauche-Belzig.; u.l.: Nach ein. Orig.-Aufn. v. Th. Hennicke, ausgef. b. Winkelmann & Söhne.; u.m.: Goltzow.; u.r.: Verlag v. Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin
| Grafik | |
| 28,7 x 38,6 cm | |
| Lithgraphie auf weißem Papier | |
| V04932Kb | |
| 2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

