Neuruppin
Beschreibung
Im ersten Moment ist man geneigt zu glauben, dass es sich bei diesem Blatt um eine Kopie jener Radierung handelt, die Caspar Merian 1652 von Neuruppin schuf (vgl. Inv.-Nr. V-0596-K). Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich teilweise große Unterschiede. So fehlt in der Stadtmauer der größte Teil der bei Merian noch gut sichtbaren Wiekhäuser, tragen die Dachreiter von St. Trinitatis und St. Marien geschweifte Hauben statt der Spitzhelme und es fehlt ebenfalls der markante Turm der bei Merian mit „E“ bezeichneten St. Nikolaikirche. Diese war bereits 1560 niedergebrannt und von 1699 bis 1702 durch die von Petzold dargestellte reformierte Pfarrkirche ersetzt worden. St. Nikolai brannte 1787 erneut nieder und wurde nicht wiederaufgebaut. Die lateinische Angabe „delineavit“ (zu Deutsch: „hat es gezeichnet“) verweist darauf, dass der Görlitzer Mathematiker, Vermesser und Zeichner Daniel Petzold die Vorlage gefertigt hat, aber nicht, wie mitunter fälschlich angenommen wird, den Stich selbst. [Thomas Sander] bez.:u.r.: DANIEL PETZOLD delineavit
Grafik | |
16,3 x 37,5 cm | |
Kupferstich | |
V-0595-K | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.