Neuruppiner Bilderbogen Nr. 2.923: Acht Stadtansichten
Beschreibung
In ihrer Untersuchung zum Thema „Religiöse Bilderbogen aus Neuruppin“ verweist die Autorin auf das Problem der Datierung von Einblattdrucken, da auf ihnen kein Jahr vermerkt ist. Die Bogen sind lediglich mit der Nummer der Lithographiesteine versehen. Da diese jedoch mitunter wiederverwendet wurden, ist das keine sichere Methode. So wurden im Abstand von Jahren Steine mit älteren Motiven neu hergestellt, wobei entweder die alten Nummern wiederverwendet oder neue vergeben wurden. Anhand von Aktualitätenbogen, so etwa zum „Abgeordnetentag des deutschen Kriegerbundes“ vom 4. bis 7. Juni 1925 (vgl. Inv.-Nr. B-3579-K) lässt sich aber das Gros der Bogen zeitlich genauer einordnen. Beim vorliegenden Exemplar wurden acht Motive vom Bogen Nr. 2842 (vgl. Inv.-Nr. B-0135-K) wiederholt, doch wesentlich zurückhaltender koloriert. Um 1850 standen dafür der Offizin von Gustav Kühn mehr als 60 Koloristen, zumeist schlechtbezahlte Frauen und Kinder, die mit Schablonen arbeiteten, zur Verfügung. [Thomas Sander] bez.:u.l.: Original u. Eigenthum No. 2923.; u.r.: Neu Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn
Grafik | |
41,3 x 34 cm | |
Lithografie, handkoloriert | |
B-0524-K | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.