Neuruppiner Bilderbogen Nr. 8.958: Neue Krippelbilder-Stadt
Beschreibung
Krippel- oder Krippenbilder sind szenische Darstellungen der Weihnachtsgeschichte, mithin eine Tradition, die im Zuge der Gegenreformation erblühte. Maria Theresia und Joseph II. verboten zwar im Zuge der katholischen Aufklärung die Präsentation von Krippen im öffentlichen Raum, doch baute man diese dann einfach bei sich zu Hause auf. Erst im 19. Jahrhundert gelangte die Weihnachtskrippe auch in den protestantischen Norden. Da sich nicht alle eine geschnitzte oder in Ton geformte Variante leisten konnten, boten Offizinen wie die von Gustav Kühn entsprechende Ausschneidebogen mit Gebäuden, Pflanzen, Tieren und Menschen an. Auf Holz oder Pappe geklebt, ausgeschnitten und mit einem Fuß versehen, entstand so eine preiswerte Weihnachtskrippe. Der vorliegende Bogen zeigt einen Krippenhintergrund in der Art des „Himmlischen Jerusalem“, wenngleich in altrussischer Anmutung. Im Vordergrund aber erscheint das 1854 errichtete Hauptportal des Tempelgartens an der Präsidentenstraße in Neuruppin. [Thomas Sander] bez.:o.m.: Neue Krippelbilder. _ Stadt.; u.l.: No. 8958.; u.r.: Druck und Verlag von Gustav Kühn Neu-Ruppin
Grafik | |
32,6 x 41,4 cm | |
Lithographie, handkoloriert | |
B-4756-K | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.