Neuruppin von Osten
Beschreibung
Auf dem Blatt erstreckt sich das 1238 erstmals urkundlich erwähnte Neuruppin, wie es sich in seiner mittelalterlichen Prägung noch bis zum Stadtbrand von 1787 erhalten hatte. Neuruppin gehörte im Mittelalter zu den bedeutendsten Städten der Mittelmark, was sich u.a. darin zeigte, das karitative Wesen weit entwickelt war und zur Stadt drei Kirchen und fünf Hospitäler gehörten. Merians Blick geht über den Ruppiner See nach Westen und erfasst das Stadtgebiet von der außerhalb der Mauern liegenden Hospitalkapelle St. Gertraud („H“ in der Legende) im Süden bis zur ebenfalls externen Hospitalkapelle St. Georg im Norden („G“ in der Legende). Von den Hospitälern haben sich bis heute die erwähnte St. Georgs-Kapelle (1362) und die mit „D“ gekennzeichnete Siechenhauskapelle St. Laurentius (1490) erhalten. Den städtebaulichen Höhepunkt bildete aber die mit „A“ gekennzeichnete, doppeltürmige Pfarrkirche St. Marien aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, die beim erwähnten Stadtbrand von 1787 zerstört wurde. [Thomas Sander] bez.:in der Darstellung m.o.: Newen Ruppin; m.u.: Casp: Merian Fecit
Grafik | |
15,1 x 38,7 cm | |
Radierung | |
V-0596-K | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Einordnung
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.