Das Molliussche Haus
Beschreibung
Der Künstler Moritz Pretzsch (1885-1939) fertigte Radierungen, Zeichnungen, Öl- und Aquarellstudien an. Trotz einer Polio-Infektion in früher Kindheit, die seine Motorik bis auf den Gebrauch der linken Hand einschränkte, suchte Pretzsch seine Standorte in freier Natur selbst auf. Von ihm stammen zahlreiche grafische Darstellungen mit Neuruppiner und Alt Ruppiner Motiven. Das Molliussches Haus in der August-Bebel-Straße 1 wurde 1801 für den Stadtrichter und Bürgermeister Mollius erbaut. Im rechten Winkel dazu ließ er (angeblich für seine Schwester) in der heutigen Robert-Koch-Straße 8 ein weiteres Wohnhaus errichten, das jedoch 1870 durch den heutigen Bau ersetzt wurde. Beide Häuser, durch ein Rundbogenportal verbunden, bilden für die jeweils vor ihnen liegende Straße einen Point de vue. Über der vorgelagerten, zweiläufigen Freitreppe erhebt sich das Eingangsportal mit Oberlicht, hinter dem sich der Hausflur erstreckt. Derselbe führt im hinteren Teil rechts zu einer bauzeitlichen Treppe mit einem Geländer aus Brettbalustern. Bis zum Oberschoss dreiläufig, wird die Treppe ins Dach um ein Auge herum gewendelt weitergeführt. Im Inneren des Molliusschen Hauses, heute Privathaus, existiert noch ein hohes Maß an originaler Ausstattung aus dem frühen 19. Jahrhundert. [Thomas Sander/Carola Zimmermann] bez.:in der Darstellung u.l.: MP.; Unter der Darstellung in Bleistift: Das Molliussche Haus; u.r.: M. Pretzsch gez.; darunter signiert: M. Pretzsch Rückseitiger Stempel u.r.: MOR. PRETZSCH/Landschaftsmaler – Radierer/Altruppin
Grafik | |
32,7 x 24,5 cm | |
Lithografie | |
V-0501-K | |
2025-02-05 21:23:52 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Museum der Stadt Neuruppin bewahrt eine der ältesten musealen Sammlungen im Land Brandenburg. Friedrich Christian Graf von Zieten, der Sohn des legendären Husarengenerals, hatte als Landrat des Kreises Ruppin (von 1800 bis 1841) mit seiner "Sammlung vaterländischer Altertümer" den Grundstock für das Museum gelegt. 1865 wurde in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums mit der Zietenschen Sammlung erstmals ein Museum eingerichtet. Ab 1911 war das Museum in der Gentzschen Gartenvilla im Tempelgarten untergebracht. Aus Platzgründen zog das Museum in den 1950 Jahren in das Noeldechenhaus, das prächtigste Bürgerhaus der Stadt. Seither entwickelte es sich zu einem stadt- und regionalgeschichtlichen Haus, das heute zu den größeren Museen seiner Art in Brandenburg zählt. 2014 erhielt das Museum einen modernen Anbau für Wechselausstellungen und die Präsentation der Neuruppiner Bilderbogen. Seit 2015 zeigt das Museum Neuruppin auf 800 qm Ausstellungsfläche Kunst- und Kulturgeschichte der Stadt Neuruppin und ihrer Umgebung. Zum 200. Geburtstag des Schriftstellers Theodor Fontane im Jahr 2019 gratulierte das Museum Neuruppin mit der überregionalen Leitausstellung "fontane.200/Autor" in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte.