Kleines Arzneifläschchen mit aufgelegtem Glasfaden

Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
Verena Wasmuth CC BY-NC-SA

Beschreibung

Bauchige Rundflasche aus hellgrünem Glas mit Luftblaseneinschlüssen, angedrückte, flache Fußscheibe, schlanker, zylindrischer Hals mit aufgelegtem Glasfaden, seitlich deformiert, die Mündung ausgestellt, stark verschmutzt, Korrosionsspuren. Dieser Formtyp fand in Apotheken Verwendung und wird auch als "Nönnchen" bezeichnet, der aufgelegte Faden hingegen ist ohne Beispiel (Franze, Blätterlein, 2007, S. 32f.). Nach Gerrit und Karin Friese dürfte es sich um ein brandenburgisches Erzeugnis aus dem 18. Jahrhundert handeln. Damals stellten die Glashütten Chorin, Zechlin, Globsow, Marienwalde und Bernsee nachweislich Apothekenflaschen in größerem Umfang her (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 20, 42, 46, 63, 67). Ob die Fadenauflage ehemals eine Funktion erfüllte oder ob es sich um ein Fehlprodukt handelt lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Das Fläschchen wurde 2013/2014 bei Ausgrabungen im Kellergewölbe des Gotischen Hauses in der Ritterstraße gefunden. [Verena Wasmuth]

Objektart Apotheker
Maße H. 5,3 cm; Dm. 3,2 cm
Material Grünes Waldglas / ofengeformt
Inventarnummer 2013-673/1019
Stand der Infomationen 2023-11-25 11:25:48
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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