Fragment eines Mörsers aus Waldglas

Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
Verena Wasmuth CC BY-NC-SA
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Beschreibung

Bodenfragment eines Mörsers mit zylindrischer Wandung aus dickwandigem, dunkelgrünem Glas auf kräftigem Standring, Abrissnarbe am Boden, Innenboden weist Reibspuren von längerem Gebrauch auf. Es handelt sich um einen Bodenfund aus dem Keller des Gotischen Hauses in Brandenburg an der Havel und lässt sich mit dem dort als Komplex zutage gekommenen Inventar einer Apotheke aus dem 18. Jahrhundert in Verbindung bringen. Mörser gehörten zu den wichtigsten Instrumenten der Arzneiherstellung. Die kräftige Wandung garantierte Stabilität, das Material Geruchsneutralität, chemische Reaktionsresistenz und einfache Reinigung. Vermutlich wurde er von einer regionalen Glashütte produziert. Einen intakter Glasmörser mit vermutlich ebenfalls brandenburgischer Provenienz verwahrt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Inv. Nr. XIII 845). Bereits für das 17. Jahrhundert sind ähnliche Mörser dokumentiert, die Form scheint sich demnach länger bewährt zu haben (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 222; Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 16, S. 28; Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, 1982, Bd. 1, S. 145, Kat. 355, Taf. 100). [Verena Wasmuth]

Objektart Mörser
Maße Dm. 10 cm, Wandungsstärke 0,8 cm
Material Waldglas / geblasen, ofengeformt
Inventarnummer 2013-673/1095
Stand der Infomationen 2023-11-25 11:25:48
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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA

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Stadtmuseum Brandenburg an der Havel

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel geht auf die Sammlung des Historischen Vereins zurück, der 1868 gegründet, diese zunächst im Steintorturm, ab 1923 im barocken Frey-Haus ausstellte. Das 1919 vom Spielzeugfabrikanten Ernst Paul Lehmann erworbene und dem Historischen Verein für die stadtgeschichtliche Ausstellung zur Verfügung gestellte Haus übergaben seine Erben 1939 der Stadt über, ebenso übergab der Historische Verein die Sammlungsbestände in städtisches Eigentum. Das Stadtmuseum umfasst heute drei Ausstellungsorte: das Frey-Haus mit seinen Nebengebäuden - ein bürgerliches, barockes Juwel im Zentrum der Altstadt, das Gotische Haus mit seiner Dauerausstellung zu "Alchemie und Alltag" und den mittelalterlichen Steintortum in der Neustadt mit der Sammlung zu Havelschifffahrt. Im Frey-Haus wird in wechselnden Sonderausstellungen die jüngere Stadtgeschichte gezeigt, deren Ereignisse das Leben der Brandenburger bis heute prägen sowie eine ständige Ausstellung zur über hundert Jahre alten Spielzeugtradition in Brandenburg an der Havel, die Kinder wie Sammler für das Blech- und Lineol-Spielzeug "Made in Brandenburg an der Havel" begeistert. Der Steintorturm ist nur zwischen April und Oktober geöffnet, das Gotische Haus während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung.

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