Vorderseite, nur das Bild Thomas Kläber CC BY-NC

Beschreibung

Dargestellt ist eine junge Sorbin in Festtagstracht, sitzend nach rechts als Hüftbild. Die hellen Farben und das Licht im Gesicht der jungen Frau korrepondieren mit der festlichen Tracht, jedoch so gar nicht mit der tatsächlichen Situation der Sorben (Wenden) im Jahre 1937, als das Gemälde nachweislich entstand. Zwar waren die Sorben (Wenden) als Teil des deutschen Volkes nicht direkt vom Tode, aber in ihrer Existenz als Volk diskriminiert und bedroht. Seit 18. März 1937 waren alle sorbischen Organisationen, Verlage und Zeitungen verboten bzw. beschlagnahmt. Insofern ist ein solch repräsentatives Porträt, vielleicht für einen sorbischen Auftraggeber, als Zeugnis des sorbischen Beharrungswillens zu sehen, dem die Künstlerin immer mit Sympathie begegnete, wie ihre häufigeren Porträts von Vertretern dieser Minderheit zeigen. Der expressive Malstil der Künstlerin ist souverän. Die in Sandow, einem Stadtteil von Cottbus, in eine Künstlerfamilie geborene Elisabeth Wolf (1873-1964) hat sich nach ihrer Ausbildung in Berlin ganz in Cottbus niedergelassen. Sie war als Zeichenlehrerin tätig, konnte auch Einnahmen aus Vermietung generieren und scheint die Zeit des Nationalsozialismus, aus der wir über sie zu wenig wissen, zurückgezogen und ohne größere Ausstellungstätigkeit überstanden zu haben. In der DDR-Zeit erlebte sie noch einmal eine späte Anerkennung und Personalausstellungen, hatte aber stets eine eher regionale künstlerische Bedeutung. Ihr über 300 Werke umfassender Nachlass befindet sich im Stadtmuseum Cottbus. 1955 von der Künstlerin erworben. Eigenhändige Signatur und Datierung re. u. eingeritzt "E. Wolf / 1937". Rückseitig mit einer Nummer unbekannter Bedeutung "51565". Unpubliziert.

Objektart Porträt
Maße Höhe 84 cm, Breite 62 cm; Rahmenmaße: Höhe 96 cm, Breite 74 cm
Material Öl auf Leinwand auf Keilrahmen (gerahmt)
Inventarnummer V 82 : 3624 K
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:00
Druckversion (pdf) Herunterladen
Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz

Die beiden Regionen, die den Landkreis Oberspreewald-Lausitz ausmachen, spiegeln sich auch in der Sammlung des Museums wider. Der Spreewald mit der vielfältigen Kulturgeschichte seiner sorbisch/wendischen und deutschen Bewohner macht einen großen Teil der Museumssammlung aus. Die Exponate erzählen vom Leben, vom Alltag und von der Arbeit auf dem Land und in den Kleinstädten. Zur umfangreichen ethnographischen Sammlung zählen unter anderem sorbisch/wendische Trachten sowie verzierte Ostereier. Der zweite regionale Schwerpunkt der Museumssammlung ist die Lausitz, im Umkreis der Stadt Senftenberg. Das vom Bergbau geprägte Gebiet umfasst heute das Lausitzer Seenland. Die Sammlung reicht von industriegeschichtliche Exponaten, über Militaria, Objekten der DDR-Alltagskultur zu herausragenden Zeugen der Senftenberger Stadtgeschichte, wie dem Stadtmaß aus dem Jahr 1696. Auch Großexponate und Baudenkmäler, wie die für den Spreewald typischen Blockbohlenhäuser, die Schloss- und Festungsanlage in Senftenberg oder die Spreewaldbahn sind Bestandteil der umfassenden Sammlung. Das Museum verfügt außerdem über eine bemerkenswerte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst. Sie wurde 1985 gegründet und umfasst heute mehr als 2.500 Werke. Gesammelt werden Künstler, die zwischen Spreewald und Oberlausitz geboren wurden oder hier eine Heimat fanden bzw. sich künstlerisch mit der Lausitz auseinandersetzen. Die Kunstsammlung spiegelt dabei die ganze Vielfalt der Stile, Themen und Motive des 20. und 21. Jahrhunderts wider.

Zum Museum

Sammlungen

Sammlungsschwerpunkt: Kunstsammlung Lausitz

Zur Sammlung