Moritz, Marie Elisabeth: Lübben, Schloss
Beschreibung
In mehrfacher Hinsicht wichtige Arbeit der Künstlerin. Erstens für die Lübbener Lokalgeschichte interessant, weil die Schlossinsel mit dem Schloss und dem vom Schloss verdeckten alten Ständehaus, von dem nur der Turm zu sehen ist, in einem Zustand vor dem noch heute vorhandenen Treppenhausanbau an der linken Seite des Schlosses dargestellt ist. Auch das ständische Wohn- und Bürogebäude rechts des Schlosses (nicht erhalten) ist nicht dargestellt. Demnach entstand diese Ölskizze zwischen 1899 und 1905. Es handelt sich zweitens um eine seltene, sicher vor der Natur entstandene Ölskizze der Künstlerin. Die Papiermaße etwa eines Skizzenbuches von 14,3 x 22 cm hat sie später eigenhändig auf Pappe doubliert und mit Ölmalerei vergrößert. Es muss ihr also gelungen erschienen sein, und tatsächlich handelt es sich drittens um eine besonders sensibel und trotzdem flott gemalte stimmungsvolle Darstellung eines trüben Tages im Vorfrühling, vorn Gänse am Schlangengraben. So ist das Gemälde als schönes Zeugnis des künstlerischen Könnens und der Möglichkeiten der etwa 40jährigen zu werten. Ankauf 2019 für das Museum Schloss Lübben. Nach der Vergrößerung re. u. eigenhändig signiert "MM-L". Es ist anzunehmen, dass sich Marie Elisabeth Moritz den Namenszusatz "-Lübben" mit ihrer Übersiedlung nach Berlin systematisch zulegte, also 1905. Da jedoch nicht auszuschließen ist, dass die Vergrößerung und das Aufbringen der Signatur längere Zeit nach der Anfertigung der Ölskizze erfolgten, spricht diese nicht dagegen.
Ansicht | |
Bildgröße: Höhe 17,4 cm, Breite 25,7 cm | |
Öl auf Papier, alt auf Pappe aufgezogen (neu gerahmt) | |
VII 0978 | |
2025-02-05 21:23:50 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Stadt- und Regionalmuseum Lübben wurde 2001 nach Kriegszerstörung und einem kurzen Intermezzo zu DDR-Zeiten im Schloss der Herzöge von Sachsen-Merseburg wiedereröffnet. Es widmet sich der Kulturgeschichte der Stadt und des Altkreises Lübben sowie der Niederlausitz insgesamt, dessen Hauptstadt Lübben vom 16. Jahrhundert bis 1815 war. Gelegen an der Schnittstelle zwischen Ober- und Unterspreewald, nimmt auch die wendische/sorbische Kulturgeschichte breiten Raum ein. Neben der regionalgeschichtlichen, der archäologischen sowie der Kunstsammlung vereint das Museum mittlerweile wieder einige Bestände von überregionaler Bedeutung. Wechselnde Sonderausstellungen zu Kunst, Kultur und Geschichte runden die Dauerausstellung ab und bieten regelmäßig neue Eindrücke. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.