Kreuzigung Christi
Beschreibung
Die am Mittelrhein um 1500 entstandene Scheibe zeigt die Kreuzigungsgruppe mit Christus im Mittelpunkt, der mit Kreuznimbus und Dornenkrone dargestellt ist. Die Tafel am oberen Ende des Kreuzes mit der Inschrift „I·N·R·Y“ weist auf den lateinischen Satz Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum (Jesus von Nazaret, König der Juden, nach Johannes 19,19) hin, den der römische Statthalter Pontius Pilatus am Kreuz anbringen ließ. Neben dem Kreuz stehen Maria, die Mutter Jesu, mit andachtsvoll erhobenen Händen, sowie eine betende Nonne mit Schleier. Der Kopf dieser Figur ist eine Ergänzung aus altem Glas, die deutlich an den abweichenden Proportionen erkennbar ist. Der Heiligenschein wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Ursprünglich handelte es sich wohl um Johannes, den Lieblingsjünger von Jesus. Aufgrund der beschnittenen Kanten ist von dem Ort des Geschehens, dem Hügel Golgatha, nur noch ein schmaler Streifen an der unteren Bildkante erkennbar. Der in kräftigem Blauton gehaltene Hintergrund mit stilisiertem Wolkenmuster bildet einen starken Kontrast zu den mit Silbergelb akzentuierten Grisaillefiguren. Die Gewandfalten werden durch die gestupfte Halbtonlasur mit den ausradierten Lichtern sowie den Parallel- und Kreuzschraffuren stark hervorgehoben.
Glasgemälde | |
H x B, 37 x 26,4 cm | |
Mundgeblasene durchgefärbte Hüttengläser, Überfangglas (blau) / Grisaille, Schwarzlotzeichnung, brauner Überzug, braune Lavierung, Silbergelb, ausradiertes Hintergrundornament | |
EFPiB-1657 | |
2024-07-07 20:28:25 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz ist eine selbständige öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg. Branitz ist das Alterswerk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Auf Initiative der Fürstin Lucie ließ sich das Paar nach dem Verkauf seiner Standesherrschaft Muskau 1845 auf dem Familiengut Branitz nieder. Der vom Fürsten dort ab 1846 angelegte Park gilt als letzter großer Landschaftspark des 19. Jahrhunderts von internationaler Bedeutung. Das Schloss bildet den gestalterischen Mittelpunkt. Es wurde in den Jahren 1770 bis 1772 in spätbarocken Formen errichtet, später von Fürst Pückler umgebaut und beherbergt nun das Fürst-Pückler-Museum samt Dauerausstellung und authentisch eingerichteten fürstlichen Wohn- und Gesellschaftsräumen, darunter die Pückler-Callenberg-Bibliothek mit ihrem historischem Buchbestand. In den Fürstenzimmern im Obergeschoss des Schlosses ist die städtische Sammlung des international bedeutenden Cottbuser Malers Carl Blechen (1798-1840) ausgestellt.