Hamburger Diamantdrachen

Juliane Werner, Wettermuseum e.V. CC BY-NC-SA

Beschreibung

Wladimir Köppen, von 1875 – 1919 leitender Meteorologe der Deutschen Seewarte, errichtete in Hamburg 1898 zur Verbesserung seiner Wettervorhersagen eine Drachenabteilung. Er ließ für die Wetterbeobachtung zunächst Nachbauten des Hargrave-Drachens aufsteigen, entwickelte mit dem „Frosch“, dem „Treppendrachen“ und dem „Treppenkasten“ eigene Drachenformen und konstruierte schließlich um 1904 einen Kastendrachen mit rhombenförmigen Querschnitt, den er zunächst „Brilliant-Drachen“ nannte. Als Köppen erfuhr, dass ein englischer Wetterforscher einen ähnlichen Drachen entwickelt hatte, übernahm er dessen Bezeichnung für diese Drachenform und nannte seine eigene Konstruktion nun „Diamant-Drachen“. Der Drachen besaß eine wesentliche Neuerung in seinen seitlichen Dreiecks-Flügeln. Diese waren durch Federzug elastisch mit der Hauptzelle verbunden und konnten sich bei starken Windböen oder aufkommendem Starkwind nach hinten wegklappen. So wurde die Angriffsfläche verringert und dadurch die Gefahr eines Abrisses vermindert. Der im Wettermuseum gezeigte Diamant-Drachen ist der originalgetreue Nachbau des historischen Drachens. Er wurde von Werner Schmidt und Walter Diem gebaut und vom Wettermuseum erworben. Foto: Juliane Werner.

Objektart Meteorologischer Großdrachen
Maße 215 x 110 x 350 cm
Material Holz, Baumwollstoff, Metallteile, Gummischnur
Inventarnummer EX 000 228
Stand der Infomationen 2025-06-23 15:43:43
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Wettermuseum Lindenberg CC0

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Wettermuseum

Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen

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