Regulierdrachen von Rudolf Grund
Beschreibung
Mit dem „Regulier-Drachen“ hat der am Lindenberger Observatorium als Aufstiegsmeister tätige Rudolf Grund einen Drachen entworfen, der den perfekten Abschluss einer Reihe von Wetterdrachen bildete. Grund hatte seit 1907 an den Messaufstiegen des Lindenberger Observatoriums mit Ballonen und Drachen teilgenommen. Er hatte Erfahrungen mit dem Bau von N-Drachen und Schirm-Drachen gemacht und kannte deren „Schwächen“. Mit seiner neuen, 1929 zum ersten Mal eingesetzten Konstruktion übernahm er vom Schirm-Drachen die Idee des innenliegenden „Skeletts“. Er führte jetzt aber zwei entscheidende Verbesserungen ein: die Verbindung zwischen Vorder- und Hinterzelle seines Drachens war nicht starr, sondern so ausgeführt, dass die Vorderzelle sich bei zunehmendem Winddruck flacher stellen, sozusagen „auf dem Wind liegen“ kann und dadurch der Zug auf das Halteseil vermindert wird. Die Gefahr des Abreißens wird deutlich geringer. Die zweite Verbesserung betraf die seitlichen, senkrechten Steuerflächen. An der Vorderzelle fielen sie weg und stattdessen wurden die Tragflächen spitz zulaufend an den Enden zusammengeführt. In der Vorderzelle brachte er in der Zellenmitte jetzt eine vertikal ausgerichtete Steuerfläche an. An der Hinterzelle behielt er die vertikalen Steuerflächen zwar bei. Sie standen jedoch nicht mehr parallel zueinander, sondern bildeten eine sich nach hinten verengende neue Zellenform. Das Foto wurde von Juliane Werner im Jahr 2016 aufgenommen
Meteorologischer Großdrachen | |
350 x 120 x 400 cm | |
Bambus, Baumwollstoff, Metallteile, Gummischnur, bei den größeren Modellen wurden die Bambusstäbe durch leichtere Aluminiumrohre ersetzt | |
EX001 416 | |
2025-04-14 17:29:24 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen