Vertrag zwischen dem Domkapitel zu Havelberg und dem Rat der Stadt Perleberg (1567)
Beschreibung
Vertrag zwischen dem Domkapitel zu Havelberg und dem Rat der Stadt Perleberg. Wegen des dem Domkapitel [seit 1409] zustehenden Patronatsrechts, das nach der Reformation vorübergehend vom Kurfürsten ausgeübt wurde, vergleichen sich die Parteien nach dem Tod des Pfarrers Thomas Fleming folgendermaßen, nachdem der Rat das Pfarreinkommen verbessert und den Pfarrhof „an einen andern bequemen Ort transferiret“ hat: Der Rat nominiert den Kandidaten, das Kapitel willigt ein, der Rat beruft (vociert), das Kapitel führt ein und confirmiert den Pfarrer. Ferner zahlt der Rat dem Kapitel jährlich am Karfreitag 4 Gulden „pro pensione et ad recognoscendos patronos et collatores“ und gewährt dem Kapitel wie bisher das Herbergsrecht auf dem Pfarrhof. (27.03.1567) (Abschrift aus dem 18. Jh.). Druck: Ungedruckt. Vergleiche zum wiedererlangten Patronatsrecht Victor Herold, Kirchenvisitations-Abschiede 1931, S. 335-336; zum erneuten Streit 1692 siehe v. Bonin 1926, S. 368. Regest: Ratig S. 11; Nicht bei Beck.
Schriftgut | |
33 x 20,5 cm | |
2 Bl. | |
Pb 32/U. C.11 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Das Domstiftsarchiv besteht nachweislich seit Gründung des Hochstifts Brandenburg durch König Otto I. im Jahre 948. Mit dieser weit über 1000jährigen Tradition ist es das mit Abstand älteste Archiv östlich der Elbe. Der Gesamtbestand umfasst rund 2.800 laufende Regalmeter (davon ca. 1.000 lfm Archivgut und ca. 1.800 lfm Bibliotheksgut) mit insgesamt mehr als 125.000 Verzeichnungseinheiten. Bedeutend ist sein umfangreicher Bestand mittelalterlicher Urkunden, der durch moderne Vollregesten hervorragend erschlossen ist. Die neuzeitlichen Akten bilden wegen des umfangreichen Grundbesitzes des Domstifts eines der sehr großen Gutsarchive. Darüber hinaus ergeben sich vielfältige Bezüge zur preußischen Geschichte. Das Archiv ist daher nicht nur für das Havelland unverzichtbar, sondern auch von überregionaler Bedeutung. Ferner übt das Domstiftsarchiv eine Depositalfunktion für gefährdete Kirchenarchive der Mark Brandenburg aus. In den vergangenen Jahrzehnten sind rund 200 Pfarr- und Ephoralarchive sowie Nachlässe im Domstiftsarchiv untergebracht und fachgerecht verzeichnet worden. Diese Bestände sind insbesondere für die Ortsgeschichte von Interesse. Unter ihnen befinden sich zum Beispiel sämtliche Kirchenarchive der Stadt Potsdam, aber auch städtische Pfarrarchive aus Bad Belzig, Brandenburg, Nauen, Rathenow, Perleberg, Havelberg und Pritzwalk. Die Bibliothek umfasst neben den eigenen Beständen auch ein Dutzend historische Kirchenbibliotheken aus der Mark Brandenburg (unter anderem aus Altlandsberg, Brandenburg, Cottbus, Gransee, Lübbenau, Perleberg und Neuruppin). Bei diesen Bibliotheken handelt es sich um gewachsene Bestände, in denen sich auch geschlossene private Sammlungen erhalten haben. Das Buchgut umfasst Drucke aus mehr als fünf Jahrhunderten zu allen Teilgebieten der Geisteswissenschaften. Sämtliche Bestände sind in hoher Qualität erschlossen und werden von der Forschung rege genutzt. An erster Stelle steht dabei nach wie vor die Benutzung der Kirchenbücher für familiengeschichtliche Zwecke.