Ofenkacheln Hans Lehmann-Borges, Richard Blumenfeld AG

Selina Zilic CC BY-NC-SA
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Beschreibung

Leihgabe Ofen- und Keramikmuseum Velten: Die Ofenkacheln einschließlich des Medaillons sind Zeugnisse der Veltener Kachelofenindustrie im frühen zwanzigsten Jahrhundert, sowohl ihrer Größe und europaweiten Bedeutung als auch des künstlerischen Werts der Ofenkeramik aus dem märkischen Ort nördlich von Berlin. Die Richard Blumenfeld AG war hervorgegangen aus dem Zusammenschluss mehrerer Ofenfabriken und errang durch anspruchsvolle Kachelöfen und Baukeramiken ihren Ruhm. Sie wirkte insbesondere auf dem Gebiet der Baukeramik zusammen mit namhaften Architekten der Zeit wie Fritz Höger, Alfred Grenander, Erich Mendelsohn zusammen. Weiterhin produzierte Richard Blumenfelds Unternehmen in großem Umfange Kachelöfen. Die vier Kachelmotive wurden ursprünglich entworfen vom Bildhauer Hans Lehmann-Borges (1879-1945) für den Keramiker und „Meister der Glasur“ Richard Mutz (1872-1931), welcher Anfang der 1920er Jahre in Velten auf dem Gebiet der Ofenproduktion tätig wurde (Richard Mutz Keramische Werke. Ofen- und Tonwarenfabriken). Die „Union AG“ Veltener Kachelofenproduzenten fertigte um 1921/22 Öfen mit diesen Kacheln und bot sie mit den so genannten „Mutzglasuren“ mit einem Aufschlag an. Als die Union AG Velten mit der Keramik AG fusionierte und später Teil der Richard Blumenfeld AG wurde, gingen auch die Borges-Motive in deren Produktpalette über und standen seitdem in den Musterbüchern. Nachfolger der Blumenfeld AG war ab 1933 die Veltag und dann nach dem zweiten Weltkrieg die Veltak. Selbst zu DDR-Zeiten tauchten die Motive in leicht abgewandelter Form weiterhin in der Produktpalette auf und wurden so zu einer Spur der Geschichte von „Europas größter Kachelbude“ in der Ofenstadt Velten.

Objektart Ofenkacheln und Musterbuch, Leihgabe Velten
Maße 21x21x9 cm, unter anderem
Material Keramik, Glasur; Papier
Inventarnummer Velten-01
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:49
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Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der Werkssiedlung Baruther Glashütte, die seit 1716 entstanden ist. Die Museumsgebäude „Neue Hütte“ (Bj. 1861), Dampfschleiferei (Bj. 1894) und „Haus am Hüttenbahnhof“ (Bj. 1875) sind Einzeldenkmale und Teil eines Ensembles aus über 30 Gebäuden, die selbst als Exponate zu werten sind. Im Museum in der Neuen Hütte wird die über 3000jährige Geschichte des Glases und die 300jährige Betriebsgeschichte der Baruther Glashütte (bis 1815 sächsisch) erzählt. Im 1. OG findet sich eine Darstellung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases, die Beschreibung der Blütezeit im 19. Jahrhundert sowie der Anfänge und des Niedergangs bis zur Schließung im Jahr 1980. Auch werden Aspekte des sozialen Lebens des Arbeitermilieus behandelt. Vom Auftaktraum, der historischen Hafenstube, gelangen die Besuchenden in die imposante Ofenhalle. Dort beeindruckt die historische Einrichtung und insbesondere der Siemens-Wannenofen mit 20 Tonnen erkalteten Glases. In der Ofenhalle findet sich auch ein Glasstudio, das den Gästen einen praktischen Einblick in die uralte Technik der manuellen Glasfertigung gewährt. Eine Glasmacherin arbeitet an einem modernen elektrisch befeuerten Studioofen. Neben dem Mitmachangebot „selbst Glas blasen“ finden sich im Museum in der Neuen Hütte auch verschiedene hands-on-Stationen, Filme und der Parcours einer Museumsrallye. Die Abteilung „Burger-Ausstellung“ widmet sich in der historischen Dampfschleiferei Leben und Werk von Reinhold Burger (1866-1954). Der gebürtige Glashütter ist der Erfinder der Thermosflasche und auch ein Pionier der Röntgentechnologie. Die „Burger-Ausstellung“ gewährt somit Einblicke in die Beziehungsgeschichte zwischen Glas und technischem Fortschritt und hat mit einer Vakuumpumpe vor dem historischen Aggregat auch eine museumspädagogische Versuchsstation. Das Museum Baruther Glashütte zeigt regelmäßig Sonderausstellung zu Themen der Geschichte des Glases und der allgemeinen Kulturgeschichte. Das Museum ist Mit-Initiator einer Initiative, die erfolgreich der manuellen Glasfertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas den Unesco-Status des Immateriellen Kulturerbes verschafft hat. Das Museum verfügt über eine Sammlung zur Sozial-, Technik- und Kunstgeschichte des Glases. Trink- und andere Gläser von der Antike bis zur heutigen Studioglasbewegung bilden einen Teil der etwa 5000 Objekte umfassenden Sammlung. Wesentlicher Bestandteil der Sammlung sind Werkzeuge der Glasherstellung, insbesondere solche zur Fertigung von „Großzeug“ und Beleuchtungsglas. Entsprechend gewichtig ist auch die Sammlung von Lampenschirmen. Weiterhin verwahrt das Museum einen Bestand von Briefbeschwerern und von Jasper-Ware. Die historische Überlieferung der Baruther Glashütte findet sich auch dokumentiert in einem Betriebsarchiv das ca. 50 laufende Meter umfasst mit Akten vom 19. Jahrhundert und einem Schwerpunkt der „VEB-Zeit“. Link für die Online-Ausstellug unserer aktuellen Sonderausstellung: https://ex.musdig.org/Werksiedlungen

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