Gustav Adolf Graf Gotter (1692-1762) mit Begleiterin in Pilgertracht
Beschreibung
Aus Gotha stammend, studierte der bürgerliche Gustav Adolf Gotter ab 1709 in Jena und Halle und begleitete seinen Vater auf einer Kavaliersreise nach Westeuropa. Schon bald betätigte er sich als Gesandter in Wien. Dort trat er auch in die Dienste des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688-1740). Von Friedrich II. (1712-1786) wurde er 1740 zum Oberhofmarschall berufen, vertrat die Interessen des Königs 1741 am kaiserlichen Hof in Wien. Zurückgekehrt wurde er zum Generaldirektor der Berliner Oper und zum Kurator der Akademie der Wissenschaften und schließlich zum Generalpostmeister ernannt. Sein Porträt von Pesne als Pilger auf der Liebesinsel Cythera bringt einen hervorstechenden Charakterzug von Gotter zum Ausdruck. Er liebte das extravagante, freie Leben. Vielleicht steht das Porträt in Zusammenhang mit seiner Aufnahme in den Gothaer Ordens der "Heremites de bonne humeur" (Orden der heiteren Einsiedler), dessen Mitglied er ab 1743 war. Die Devise lautete „Vive la joie!". Das Bildnis gehört zur Originalausstattung des Ersten Gästezimmers König Friedrichs II. in Sanssouci. Franziska Windt
Bildnis | |
ohne Rahmen: Höhe: 107.00 cm Breite: 87.00 cm | |
Öl auf Leinwand | |
GK I 5648 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.