Murza, Gerhard (1994) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Das Thema der Darstellung basiert auf Torquato Tassos Gedicht "La Gerusalemme Liberata" von 1581, das die Belagerung Jerusalems während des ersten Kreuzzuges schildert. Die im Bild dargestellte Szene spielt auf einer Insel, wo der Kreuzritter Rinaldo, dem Gesang einer Najade lauschend, eingeschlafen ist. Um die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzritter zu verhindern, hatte die Zauberin Armida ihn in diesen Hinterhalt gelockt, um ihn zu ermorden. Beim Anblick des schlafenden Rinaldo verliebt sie sich jedoch in ihn, fesselt ihn mit einem Blumenkranz und entführt ihn. Eine Wassernymphe (Najade) hält im Bild ein Notenblatt in der Hand, das auf ihren Gesang verweist; zahlreiche Putten versinnbildlichen die amouröse Thematik. Die in starker Untersicht wiedergegebene Darstellung ist in ihrer Komposition virtuos und lässt unter anderem im Kolorit deutliche Bezüge zur venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts erkennen. Seit einer Übersetzung von 1600 lag das Gedicht Tassos auch in englischer Sprache vor und war am Hof des englischen Königs Charles I. (1600-1649) sehr beliebt. Dieser beauftragte Van Dyck 1629 damit, eine Darstellung des Themas anzufertigen (das Gemälde befindet sich heute im Baltimore Museum of Art). Das Potsdamer Bild ist ebenfalls ein Original Van Dycks, das das Gemälde in Baltimore in etwas kleinerem Format wiederholt. König Friedrich II. von Preußen (1712-1786) hatte es 1756 für seine damals noch im Bau befindliche Bildergalerie im Park von Sanssouci aus der berühmten Sammlung des Duc de Tallard erwerben lassen. Es befindet sich noch heute in der Bildergalerie von Sanssouci. Dr. Alexandra Nina Bauer (November 2016 / Oktober 2017)

Objektart Gemälde
Maße ohne Rahmen: Höhe: 187.50 cm Breite: 147.00 cm
Material Öl auf Leinwand
Inventarnummer GK I 7574
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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