Christus in Emmaus
Beschreibung
Der römische Adlige und Kunstsammler Vincenzo Giustiniani (1564-1637) gab dieses große "Emmausmahl" bei Nicolas Regnier (1590-1667) in Auftrag. 1638 ist es in seinem römischen Palast nachgewiesen. Regnier orientierte sich mit seinen Gemälden stark an Caravaggio, wählte für dieses Bild jedoch ein ganz eigenes monumentales Bildformat. Neben der Darstellung des Erstaunens und Erschreckens der Jünger Jesu, die den auferstandenen Christus an der Art erkennen, wie er das Brot bricht, zeigt die Komposition Regniers auch vermeintlich nebensächliche Dinge. Besonders auffällig ist der als Repoussoirfigur eingesetzte weiße Hund. Im Inventar der Hinterlassenschaften Giustinianis wird er als "Porträt der Hündin Dama" bezeichnet. Das helle Tier vermittelt nicht nur kompositionell von unten nach oben und vom Vorder- in den Mittelgrund des Bildes, es bezeugt auch stellvertretend für seine Herren das Wunder der Auferstehung. König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) hatte große Teile der Sammlung Giustiniani erworben, die den Bestand der neu zu gründenden öffentlich zugänglichen Berliner Gemäldegalerie bereichern sollten. Die nicht verwendeten Gemälde wurden als Ersatz für solche, die für das neue Museum entnommen worden waren, 1829 in die königlichen Schlösser gegeben. Das "Emmausmahl" kam damals in die Bildergalerie nach Sanssouci. Franziska Windt
Gemälde | |
ohne Rahmen: Höhe: 282.00 cm Breite: 222.00 cm | |
Öl auf Leinwand | |
GK I 7639 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.