Das Glockenspiel, Blatt aus der Folge "Szenen aus dem chinesischen Leben"
Beschreibung
Eine junge, chinesisch anmutende Frau sitzt auf einem hohen Stuhl und hält einen Knaben auf ihrem Schoß, der ein Hölzchen in der erhobenen linken Hand hält. Auf dem davor stehenden Tisch befindet sich ein Glockenspiel mit drei kleinen Glöckchen und einem Holzrahmen; ein zweiter kleiner Junge steht vor dem Tisch, in beiden Händen je ein Hölzchen. Er übt sich im Spielen, während der jüngere Knabe den Stab noch unbeholfen in der Hand hält und versucht, auf eines der Glöckchen zu schlagen, die sich jedoch außerhalb seiner Reichweite befinden. Die beiden Knaben sind in einfache chinesische Gewänder gekleidet, während die Frau in ein langes, ebenfalls chinesisches Kleid gehüllt ist. Die Szene ist vor einer offenen Laube angesiedelt, die von einem Sonnensegel geschmückt wird. Links steht eine große Vase mit Pflanzen, während sich rechts neben dem Tisch zwei Körbe befinden. Im Vordergrund ist eine Wasserfläche mit zwei schwimmenden Enten zu sehen. Die Frau und die Kinder befinden sich auf einem breiten Steg oder einem in das Wasser ragenden Aufbau, auf dem Gartengerät liegt. Um das Exotische der Darstellung zu unterstreichen, ragt hinter der Laube eine Palme hervor; das pagodenartige Dach der Laube erinnert an chinesische Pavillons. Das Blatt besitzt keinen Rahmen, die umgebenden Pflanzen und der Himmel sind nur angedeutet und gehen fließend in die unbearbeiteten Partien über, was der Darstellung etwas Leichtes und Spielerisches verleiht. Jana Glorius
Chinoiserie | |
Blatt: Höhe: 29.80 cm Breite: 23.70 cm | |
Papier, Radierung | |
KPM D 254 1 | |
2025-02-05 21:23:52 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.