Handrick, Roland (2000) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Das Inventar des Schlosses Charlottenhof von 1847 nennt das Wandkästchen bereits in seiner heutigen Form im Schlafzimmer: "Ein Wand Kästchen von Carton, mit Tapisserie = Arbeit in Wolle, Blumen = Girlande auf weißem Grunde, bezogen, von Schnüren von grüner Seide hängend". Wie die exakte Wiederholung eines Blumenmotivs an den beiden Enden zu erkennen gibt, diente der Stickerei das gedruckte Muster eines Blütenrapports als Vorlage. Offensichtlich reichte die Länge der Vorlagenranke nicht für die gewählte Länge der Stickerei. Ähnliche Stickvorlagen mit Rapporten von verschiedenen Blütensorten finden sich sehr zahlreich in Mustervorlagen der zwanziger und dreißiger Jahre, ganz besonders jenen der Berliner Verlage Wittich, Hertz & Wegener, Weiß, Knechtel & Co und Grünthal (z. B. Museum für Völkerkunde - PK, Berlin, Inv. Nr. 33 W 61, 33 W 45, 33 W 44, 33 W 180 u. 181). Die Intimität des kleinen Werkes, dem der Seidenkanevas einen edlen Eindruck vermittelt, läßt auf eine private Arbeit schließen. In der Material- und Farbwahl sowie den kleinen, zarten Stichen, die die Kunstfertigkeit der Stickerin betonen, ähnelt es sehr dem Nadelkissen Elisabeths (IX 989). Daher wird es wie dieses entweder von der Kronprinzessin selbst oder von einer Hofdame oder Verwandten gestickt sein. Uta-Christiane Bergemann

Objektart Stickerei / Spitze
Maße Hauptmaß: Höhe: 13.00 cm Breite: 55.00 cm
Material Wolle, Stickerei, Kreuzstich, beige - Stickgrund: Seide
Inventarnummer IX 986
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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