Beschreibung
Im Inventar des Schlosses Charlottenhof von 1847 ist im Wohnzimmer ein "viereckiges Sophakissen mit Tapisserie=Arbeit, einen Hund darstellend" als späterer Zugang nachgetragen. Damit wird das vorliegnede Kissen genannt sein, da kein weiteres mit dem Motiv eines Hundes erhalten ist. Das Motiv entstand nach einer vermutlich in Berlin hergestellten Vorlage der zwanziger Jahre. Es entspricht ganz der Beliebtheit der Bilder von Tieren, besonders von Hunden, für Stickereien im zweiten Viertel und in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche Vorlagen aus verschiedenen deutschen Stickmusterverlagen variierten immer wieder das Motiv des Hundes, der einem Vogel nachblickt oder nachsetzt. Die Vorlage gerade des Kissenmotivs erfreute sich dabei offensichtlich einer besonderen Beliebtheit. So findet sich die identische Darstellung, jedoch spiegelverkehrt, etwa im schwedischen "Magasin för Konst, nyheter och Moder" (o. J., um 1840, Taf. 35) wieder. Zudem besaß auch die Fürstin Liegnitz ein Kissen mit derselben Hundedarstellung in ihrem Zimmer im Prinzessinnenpalais und kehrt dasselbe Kissenmotiv auch auf einem Innenraumaquarell eines russischen Salons von Karl Iwanowitsch Kohlmann von 1831 wieder. Uta-Christiane Bergemann
Stickerei / Spitze | |
Hauptmaß: Höhe: 46.00 cm Breite: 46.00 cm | |
Wolle, Stickerei, Kreuzstich - Stickgrund: Baumwolle, Leinwandbindung | |
IX 987 | |
2023-10-05 23:54:54 | |
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Dieses Objekt im Museum
Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.