Mars aus dem Tafelaufsatz für Katharina II. von Russland

Pfauder, Wolfgang (2012) CC BY-NC-SA

Beschreibung

Der Ausbau diplomatischer Beziehungen zu Russland hatte für Friedrich II. von Preußen nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) außenpolitisch hohe Priorität. Schon 1764 schlossen die Partner einen Nichtangriffspakt, der 1769 verlängert wurde. Aus diesem Anlass gab Friedrich im gleichen Jahr bei der KPM einen Tafelaufsatz samt Dessertservice für 120 Personen für die russische Zarin Katharina II. in Auftrag, der sich bis heute in der Eremitage in St. Petersburg befindet. Bei den Figuren, die sich im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg befinden, handelt es sich um zeitnahe Ausformungen. Im Zentrum des Aufsatzes thront eine Porträtplastik der Zarin selbst. Zu ihren Füßen ruhen Minerva, Bellona, Herkules und Mars, die mythologischen Gottheiten der Kriegskunst, des militärischen Erfolgs, der Stärke und des Kampfs. Diese Figuren wurden nicht bemalt, durch das an Marmor erinnernde Weiß scheinen sie in denkmalhafte Zeitlosigkeit entrückt. Sie unterscheiden sich bewußt von den anderen, bunt bemalten Figuren des Aufsatzes, die sich aus huldigenden Untertanen und Allegorien der Künste und Wissenschaften zusammensetzen. Das schmeichelhafte, die guten bilateralen Beziehungen beschwörende Geschenk erreichte Russland im August 1772, wenige Tage bevor Friedrich II. und Katharina II. in der sogenannten ersten polnischen Teilung gemeinsam mit Österreich wichtige Provinzen ihres Nachbarstaates annektierten. Michaela Völkel (11/2017)

Objektart Plastik
Maße Hauptmaß: Höhe: 24.00 cm
Material Porzellan, glasiert
Inventarnummer XII 3107
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:54:54
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA

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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei Potsdam errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Die 1995 gegründete Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) pflegt diesen Reichtum brandenburgisch-preußischer Geschichte, betreut die Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und macht sie auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Die SPSG ist ein Zusammenschluss der nach 1945 getrennten Schlösserverwaltungen in Potsdam und West-Berlin und knüpft an die bereits 1927 im Zuge der Vermögensauseinandersetzung mit dem Haus Hohenzollern gegründete preußische Schlösserverwaltung an. Derzeit verwaltet die SPSG über 150 historische Bauwerke sowie rund 800 Hektar Gartenanlagen. Über 30 Häuser aus fünf Jahrhunderten mit ihren hochkarätigen Kunstsammlungen sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Dazu gehören in Potsdam u.a. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, das Neue Palais und Schloss Charlottenhof im Park Sanssouci sowie das Marmorpalais und Schloss Cecilienhof im Potsdamer Neuen Garten. In Berlin betreut die SPSG Schloss und Garten Charlottenburg, Jagdschloss Glienicke, Schloss Schönhausen und die Pfaueninsel. Hinzu kommen die märkischen Schlösser Rheinsberg, Königs Wusterhausen, Caputh und Paretz sowie das Schlossmuseum Oranienburg.

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