Haspel zum Garnaufwickeln, ausgehendes 19. Jahrhundert
Beschreibung
An diesem Gerät kann man sich verhaspeln. Es ist eine hölzerne, vierarmige Haspel zum Drehen, mit der Garn, z.B. Flachsgarn, zu Strängen aufgewickelt wurde. Diese Stränge konnten dann gefärbt und weiterverarbeitet werden. Der Arbeitsschritt folgte auf das Spinnen des Garns. Damit die Stränge immer die gleiche Länge hatten, wurden die Maße einer Haspel festgelegt, kontrolliert und die Geräte geeicht. Je nach Land, konnten diese Maße verschieden sein. Die Länge eines Armes der hier gezeigten Haspel beträgt 37 cm. Wer sich beim Aufwickeln des Stranges verhedderte, der "verhaspelte" sich. So geht der Ausdruck "sich verhaspeln" also auf eine früher häufige Tätigkeit zurück, die notwendig war, um Stoffe herzustellen. Im Heimathaus Prieros widmet sich ein kleiner Raum dem Weg vom Flachs zum Leinen. Vor dem Spinnen, bei dem gerne "rumgeflachst" wurde, war noch das Rüpeln, das Flachsbrechen und das Hecheln notwendig. An der Hechel wurde die Flachsfaser "durchgehechelt". Auch dies ist ein aussterbendes Wort, welches auf einem alten Gewerk beruht. 19./ 20. Jahrhundert.
Garnhaspel | |
maximale Höhe 92,5 cm, Breite 76 cm | |
Holz | |
302 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
In einem rund 280 Jahre alten Fachwerkhaus versteckt sich eine Dauerausstellung zur bäuerlichen Lebensweise und Ortsgeschichte Prieros (Gemeinde Heidesee). Archäologische Funde von der Steinzeit an gehören zum Bestand. Gleichzeitig vermitteln viele Objekte anschauliches Wissen über historische Arbeitsweisen von Bauern, Fischern, Schmieden, Müllern und anderen Gewerken. Unser ca. 7000 Jahre altes Skelett, eine schwarze Küche, eine geheimnisvolle Eisentruhe mit 16facher Verriegelung und vieles mehr gehören zu den viel bewunderten Ausstellungsgegenständen. Kommen Sie ins Heimathaus Prieros – es wird spannend für Groß und Klein.