Der Blaue Vogel. Russisch-Deutsches Theater. Dezember 1921 - Dezember 1922
Beschreibung
Jahrbuch des Russisch-Deutschen Theaters "Der Blaue Vogel" für Dezember 1921 bis Dezember 1922. Erschien im Januar 1923 in Berlin. "Der Blaue Vogel" war ein Kleinkunst-Bühnenensemble, das 1917 von Jascha Južnyj in Moskau gegründet wurde. Infolge des russischen Bürgerkrieges 1917 emigrierte es nach Deutschland, residierte seit 1921 in Berlin-Schöneberg und bestand bis 1931. Der Name des Theaters geht auf das gleichnamige Märchen von Maurice Maeterlinck zurück. Weitere Informationen zum Blauen Vogel: https://litkult1920er.aau.at/litkult-lexikon/der-blaue-vogel/ Das Jahrbuch enthält den Text von Peter Panter "Billet an eine junge Dame". Es ist eine öffentliche Einladung an seine spätere zweite Ehefrau Mary Gerold. Er hatte sie während des ersten Weltkrieges kennengelernt. Kurz bevor er Else Weil heiratete, trennte Tucholsky sich von Mary Gerold, nahm aber kurz nach der Hochzeit wieder Kontakt zu ihr auf. Er schickte die öffentliche Einladung zusammen mit folgenden Zeilen am 21.1.1923 an Mary Gerold: "Aber antworten sie, Seine Rosen -?" Am gleichen Tag schickte er einen weiteren Brief hinterher: "Wobei zu bemerken wäre -: die Einladung für den 'Blauen Vogel' ist durchaus ernst gemeint - die Karten sind für Ihn parat - und wenn Er Zeit hat, mag Er's bitte sagen". Am 31.1.1923 gingen beide tatsächlich ins Theater, offenbar die erste offizielle Begegnung nach der Trennung. Auf der Titelseite ist das Buch signiert vom "Pressechef". In russischer Sprache steht dort: "Als Erinnerung an unsere Tage (Abende ... Nächte) unseres Aufenthaltes im Theater. Mit Dankbarkeit bis zum nächsten Mal (?). Zürich 15.V.1923 Pressechef"
Buch | |
22,5 x 29,5 cm | |
Papier, bedruckt | |
A1-00245 / SC-04701 | |
2025-02-05 21:23:49 | |
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Dieses Objekt im Museum
Mit seinem Erstling "Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" setzte Kurt Tucholsky der Stadt Rheinsberg ein literarisches Denkmal. Das Museum versteht sich als Ort kulturellen Austauschs, das zum gemeinsamen Erlebnis von Literatur und Kunst einlädt. Mit rund 50.000 Dokumenten, Fotos und Objekten ist das Museum eine kulturelle Schatztruhe der Stadt Rheinsberg, das die individuelle Auseinandersetzung mit Literatur aus Gegenwart und Vergangenheit durch Lesungen und Schreibwerkstätten fördert. Zu den Sammlungsschwerpunkten zählen literarische Zeugnisse Kurt Tucholskys und die Publizistik der Weimarer Republik sowie regionale Literatur. Die Sammlung umfasst Autographen, Fotografien und Dokumente von Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Siegfried Jacobsohn. Hinzu kommen Sammlungsbestände zu Theodor Fontane, Armin T. Wegner, Erich Arendt und zu Else Weil, der Freundin (und späteren Ehefrau) von Tucholsky, die 1942 in Auschwitz ermordet wurde, und deren Nachlass uns ihre Nichte, Gabriele Weil aus London, übergeben hat.