Ehrengeschenk anlässlich eines Chorleiter-Kursus 1899/1902
Beschreibung
Holzetui, mit rotem Samt ausgekleidet. Enthält einen Chorleiterstab aus Bein mit handschriftlicher Widmung und eine Stimmgabel. Herman Worch erhielt es anlässlich eines Chorleiter-Kursus 1899/1902. Worch (1882-1964) stammte aus Heinersbrück und war Sorbe/Wende. Er war von 1909-1949 Hauptlehrer in Jänschwalde/Janšojce und als solcher auch der Kantor und Chorleiter. Er komponierte Chorliteratur in deutscher und in niedersorbischer Sprache. Sorbischsprachigen Schulunterricht gab es in seiner Amtszeit in Jänschwalde allerdingst nicht mehr. Worch war im Ort sehr geachtet. Er war der letzte Bewohner Jänschwaldes, der in dem heute im Museum bewahrten Leichenwagen der Kirchgemeinde zum Friedhof gefahren wurde.
Dirigentenstab Herman Worch | |
Etui (aufgeklappt) LxBxH 37x9,7x1,7cm; Stab 3cm lang, 1,5cm Durchmesser; Stimmgabel 13cm lang | |
Holz, Metallbeschläge, Samt, Elfenbein, Metallguss | |
1220/PN | |
2025-02-05 21:23:49 | |
Herunterladen |
Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das Wendisch-Deutsche Heimatmuseum liegt in der Ortsmitte. Die Ausstellung widmet sich dem bäuerlichen Leben der wendischen und deutschen Bevölkerung. Die Geschichte des Dorfes wird lebendig anhand von bäuerlichem Mobiliar und von häuslichen Gerätschaften dargestellt. Gezeigt werden kleinbäuerliche Agrartechnik und Gerätschaften des Handwerks. Natürlich wird Geschichte hier auch mit Fotos, Dokumenten und Urkunden veranschaulicht. Die Exponate werden als Schausammlung auf über 600 Quadratmetern, in drei Gebäuden, gezeigt. Ein weiteres Museumsobjekt ist die gegenüberliegende Pfarrscheune, die 1999 denkmalgerecht saniert wurde. Die Pfarrscheune beherbergt ein Kleinod des Heimatmuseums: einen der letzten noch erhaltenen Begräbniswagen der Region. Dort steht außerdem ein funktionstüchtiger Handwebstuhl. der Lausitz umfangreichste Keramiksammlung mit über 1000 Exponaten, beinhaltet Haushaltsgefäße und Kunstobjekte der letzten 300 Jahre. Das Museum ist konsequent zweisprachig in Wendisch und Deutsch beschriftet. Die Jänschwalder Tracht wird in all ihren Facetten vorgestellt. Das Museum hat sich große Verdienste um das Jänschwalder Christkind, der Jansojski bog, erworben. Diese Figur ist Bestandteil eines regionalen Vorweihnachtsbrauchs, der nur noch in der Gemeinde Jänschwalde bis zur Gegenwart lebendig geblieben ist.