Gemälde "Aschenbrenner", R. Kummer

Pottasche Gewinnung, 1850, R. Kummer, Museum Baruther Glashütte Michelle Klinger CC BY-NC-SA

Beschreibung

Objekttext in der Sonderausstellung "Jagd und Wald - Gläser spiegeln Kultur und Technik" >>Holz, Wald, Jagd – Bezüge der Glasherstellung<< Wesentlich verantwortlich für den Holzverbrauch war die Pottaschegewinnung, für die die »Pottasche-Eiche« als Motiv des Gemäldes steht. Der Alchemist Kunckel formulierte: »In Holstein und Mecklenburg wird fast nichts als Asche und gar wenig Sand zum Glas gebraucht.« Der Wald in dem die Glashütten standen, lieferte Holz als Brennstoff zum Beheizen der Glasöfen. Genauso wichtig war jedoch die Gewinnung von "Pottasche", die als Flussmittel für die Glasmasse fungiert. Die Asche von den Holzfeuerstellen der Glasöfen und Wohnsiedlungen konnte den Bedarf nicht decken. Für zwei Kilogramm Pottasche benötigt man ungefähr zehn Kilogramm Holzasche. Darum verarbeiteten spezielle Aschebrenner zusätzlich nicht nur Baumleichen, Reisig und anderes Abfall-holz, sondern den lebenden Baumbestand ganzer Waldflächen zu Asche. Stehende Bäume wurden am Fuß bis zur Kernmitte ausgelocht und anschließend von innen ausgeflammt. Die Waldglashütten betrieben „Raubbau“: Wenn der Wald vernichtet war, riss man die einfachen Glashütten ab und errichtete sie an einer anderen Stelle neu. Holzbauweise ab und errichtete sie an einer anderen Stelle neu – Waldglashütten heißen folgerichtig auch Wanderglashütten.

Objektart Gemälde
Maße 55 x 73 cm (mit Rahmen)
Material Gemälde
Inventarnummer Leihgabe Privatbesitz (J.) 4
Stand der Infomationen 2025-02-05 21:23:52
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Museum Baruther Glashütte CC BY-NC-SA

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Museum Baruther Glashütte

Das Museum Baruther Glashütte ist spezialisiert auf Glas- und Technikgeschichte. Es ist ein authentischer Standort der Industriekultur in der Werkssiedlung Baruther Glashütte, die seit 1716 entstanden ist. Die Museumsgebäude „Neue Hütte“ (Bj. 1861), Dampfschleiferei (Bj. 1894) und „Haus am Hüttenbahnhof“ (Bj. 1875) sind Einzeldenkmale und Teil eines Ensembles aus über 30 Gebäuden, die selbst als Exponate zu werten sind. Im Museum in der Neuen Hütte wird die über 3000jährige Geschichte des Glases und die 300jährige Betriebsgeschichte der Baruther Glashütte (bis 1815 sächsisch) erzählt. Im 1. OG findet sich eine Darstellung der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases, die Beschreibung der Blütezeit im 19. Jahrhundert sowie der Anfänge und des Niedergangs bis zur Schließung im Jahr 1980. Auch werden Aspekte des sozialen Lebens des Arbeitermilieus behandelt. Vom Auftaktraum, der historischen Hafenstube, gelangen die Besuchenden in die imposante Ofenhalle. Dort beeindruckt die historische Einrichtung und insbesondere der Siemens-Wannenofen mit 20 Tonnen erkalteten Glases. In der Ofenhalle findet sich auch ein Glasstudio, das den Gästen einen praktischen Einblick in die uralte Technik der manuellen Glasfertigung gewährt. Eine Glasmacherin arbeitet an einem modernen elektrisch befeuerten Studioofen. Neben dem Mitmachangebot „selbst Glas blasen“ finden sich im Museum in der Neuen Hütte auch verschiedene hands-on-Stationen, Filme und der Parcours einer Museumsrallye. Die Abteilung „Burger-Ausstellung“ widmet sich in der historischen Dampfschleiferei Leben und Werk von Reinhold Burger (1866-1954). Der gebürtige Glashütter ist der Erfinder der Thermosflasche und auch ein Pionier der Röntgentechnologie. Die „Burger-Ausstellung“ gewährt somit Einblicke in die Beziehungsgeschichte zwischen Glas und technischem Fortschritt und hat mit einer Vakuumpumpe vor dem historischen Aggregat auch eine museumspädagogische Versuchsstation. Das Museum Baruther Glashütte zeigt regelmäßig Sonderausstellung zu Themen der Geschichte des Glases und der allgemeinen Kulturgeschichte. Das Museum ist Mit-Initiator einer Initiative, die erfolgreich der manuellen Glasfertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas den Unesco-Status des Immateriellen Kulturerbes verschafft hat. Das Museum verfügt über eine Sammlung zur Sozial-, Technik- und Kunstgeschichte des Glases. Trink- und andere Gläser von der Antike bis zur heutigen Studioglasbewegung bilden einen Teil der etwa 5000 Objekte umfassenden Sammlung. Wesentlicher Bestandteil der Sammlung sind Werkzeuge der Glasherstellung, insbesondere solche zur Fertigung von „Großzeug“ und Beleuchtungsglas. Entsprechend gewichtig ist auch die Sammlung von Lampenschirmen. Weiterhin verwahrt das Museum einen Bestand von Briefbeschwerern und von Jasper-Ware. Die historische Überlieferung der Baruther Glashütte findet sich auch dokumentiert in einem Betriebsarchiv das ca. 50 laufende Meter umfasst mit Akten vom 19. Jahrhundert und einem Schwerpunkt der „VEB-Zeit“. Link für die Online-Ausstellug unserer aktuellen Sonderausstellung: https://ex.musdig.org/Werksiedlungen

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