Hargrave-Drachen
Beschreibung
Der Hargrave-Drachen gehört zu den aerologischen Aufstiegshilfen, mit denen meteorologische Registriergeräte in die freie Atmosphäre emporgehoben wurden. Der in England geborene Lawrence Hargrave (1850 bis 1915) lebte seit 1872 in Australien und arbeitete am Sydney Observatorium als Astronom. Sein Ziel war eigentlich, Drachen als Fluggeräte zu entwickeln, mit denen Menschen emporgehoben werden konnten. Er gilt als der Erfinder der kastenförmigen Drachen, bei denen die horizontalen Flächen für den Auftrieb und die senkrechten Flächen für die Steuerung genutzt wurden. Diesen Drachentyp ließ er im Jahr 1893 in Sydney zum ersten Male steigen. Im Jahr 1895 übernahm dann Lawrence Rotch vom Blue Hill Observatorium bei Boston (USA) diesen Drachentyp, der ihm erfolgreicher erschien, als der vorher am Blue Hill eingesetzte Eddy-Drachen (der nahezu die Form hatte, wie Kinder Drachen bauen). Die Merkmale dieses Drachentyps waren die sehr schweren Holzrahmen in zwei voneinander getrennten Zellen, die miteinander durch einen massiven Mittelholm verbunden waren. Der Hargrave-Drachen wird im Wettermuseum in der Ballonhalle ausgestellt. Der ausgestellte Drachen ist ein Nachbau von den Drachen-Enthusiasten Walter Diem und Werner Schmidt und wurde vom Wettermuseum angekauft. Das Foto erstellte Ralf Kraak.
| Meteorologischer Großdrachen | |
| 240 x 75 x 270 cm | |
| Holzrahmen mit Baumwolltuch bespannt, Metallverbinder | |
| EX 000 226-1 | |
| 2025-08-14 13:47:38 | |
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Details und verwandte Objekte
Einordnung
Schlagworte
Dieses Objekt im Museum
Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen

