Kusnetzov-Drachen

Ralf Kraak CC BY-NC-SA

Beschreibung

Der Kusnetzow-Drachen gehört zu den aerologischen Aufstiegshilfen, mit denen meteorologische Registriergeräte seit den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts in die freie Atmosphäre emporgehoben wurden. Vasily Vasiljewitsch Kusnetzov, geboren 1866, war vom Jahr 1898 an der Leiter des Magnetischen und Meteorologischen Observatoriums Prinz Konstantin bei Pawlowsk, etwa 40 km südlich von St. Petersburg. Um größere Aufstiegshöhen zu erreichen oder einen Fesseldraht mit geringerem Querschnitt verwenden zu können (0,4 gegenüber 0,8 mm), trachtete er bei der Entwicklung seines Drachen danach, sein Gewicht so klein wie möglich zu halten, weil das Registriergerät nicht ohne weiteres verkleinert werden konnte. Dieser Drachen wurde 1902 das erste Mal eingesetzt. Auch bei dem Kusnetzov-Drachen waren die Vorder- und die Hinterzelle durch eine gemeinsamen Rahmen miteinander verbunden, wie es von Marvin für seine Drachen entwickelt worden war. "Mit dem Kusnetzow-Drachen war auch die Expedition von Hugo Hergesell mit dem Fürsten von Monaco ausgerüstet, die auf der Yacht des Fürsten im Mittelmeer und auf dem Atlantischen Ozean im Frühjahr und Sommer des Jahres 1904 Drachenaufstiege machten:" (Diem/schmidt, 2010, S. 137.) Bei dem hier gezeigten Drachen handelt es sich um einen originalgetreuen Nachbau durch die Drachenbau-Enthusiasten Walter Diem und Werner Schmidt (siehe Literaturliste). Dieser Nachbau wurde den Erbauern durch das Wettermuseum abgekauft und wird in der historischen Ballonhalle II des Wettermuseums ausgestellt. Das Foto wurde von Ralf Kraak aufgenommen.

Objektart Drachen (Fluggerät)
Material Holzrahmen mit Textil bespannt
Inventarnummer EX 000 227-1
Stand der Infomationen 2023-11-28 14:06:32
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Wettermuseum Lindenberg CC BY-NC-SA

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Wettermuseum

Das im Jahr 2006 gegründete Wettermuseum (Langform: Museum für Meteorologie und Aerologie) sammelt, bewahrt und zeigt in seinen zwei Denkmälern und im neuen Besucherzentrum alles rund um Wetter und Meteorologie, dabei als Schwerpunkt Messtechnik aus zwei Jahrhunderten. Eingegangen wird aber auch auf die Datenübertragung für die Wettervorhersage, auf Wetterkarten oder den Klimawandel. Dem weltweit bekannten Forschungsstandort Lindenberg (1905 gegründet) entsprechend spielt die Aerologie - also die Erforschung der dritten Dimension der Atmosphäre - eine besondere Rolle. Der Bestand des Museums setzt sich aus folgenden Sammlungen zusammen: 1) meteorologische Großdrachen (auch Replikate) und Aufstiegshilfsmittel 2) Radiosonden 3) Radiosondenempfangstechnik, Aufstiegshilfen 4) Messtechnik für kurz- und langwellige Strahlung in der Meteorologie 5) Messtechnik für Temperatur und Feuchte in der Meteorologie 6) Messtechnik für Luftdruck und Wind in der Meteorologie 7) Messtechnik für Wolken und Niederschlag in der Meteorologie 8) Bodengestützte Fernsondierungsmesstechnik (Radar, Lidar, Sodar) 9) Meteorologische Datensammlungen 10) Briefmarken/Münzen und Medaillen mit Bezug zur Meteorologie 11) Wettersatellitenmodelle und historische Wolkenaufnahmen 12) Fotos aus den Anfangsjahren des Observatoriums 13) Plakate mit Bezug zur Meteorologie, Literatur 14) Dinge im Zusammenhang mit Meteorologen oder Wetterereignissen

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