Buchreihe „Spektrum: die schwarze Reihe“, Lothar und der Verlag Volk&Welt

Dina Boswank CC BY-NC-SA
Dina Boswank CC BY-NC-SA
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Beschreibung

Die Reihe "Spektrum" im Verlag Volk und Welt bot eine rare Diskussionsplattform für internationale Literatur innerhalb der DDR. Gegen alle Behinderungen präsentierte sie immer wieder überraschende Titel. In ihr erschienen viele Autoren zum ersten Mal in deutscher Sprache, etwa Pablo Neruda oder Günther Grass. Auch Texte aus Vietnam, China und den USA wurden neben einer Vielzahl russischer Autoren in Lizenzausgaben aufgelegt und zwischen 1968 und 1989 fast 5 Millionen Mal verkauft. Aufgrund des typisch schwarzen Einbandes ist die Reihe gemeinhin als die "schwarze Reihe" bekannt. Der Grafiker und Buchgestalter Lothar Reher (1932-2018) fertigte für jede Einzelne der 279 Ausgaben eine Fotocollage an. Am oberen Rand der Bücher standen in der gut lesbaren Schrift „Garamond“ Autor, Verlag und Genre. Darunter, manchmal auch dazwischen, fand sich ein wechselndes, eigens für das Buch gemachtes Motiv: Schwarzweiß-Fotos, die in der expressiven Art John Heartfields, allgemeiner der Pop-Art, collagiert waren, den Reher als junger Künstler noch kennengelernt hatte. Reher war zudem künstlerischer Leiter des Verlagshauses, schied aus dieser Funktion jedoch 1978 im Zuge der Biermann-Ausbürgerung aus, gegen die er – wie andere Intellektuelle, Schauspielerinnen und Künstler – protestiert hatte. Die „Schwarze Reihe“ aber betreute er weiter. Das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR (heute Museum Utopie und Alltag) zeigte 2003 die Ausstellung "Europa im Kopf. Der Verlag Volk und Welt in der DDR", die die der Geschichte des 1947 gegründeten und 2001 geschlossenen Verlages gewidmet ist. Begleitend zu dieser Überblicksdarstellung zahlreicher Autoren und publizistischer Rahmenbedingungen erschien das Buch "Fenster zur Welt. Die Geschichte des DDR-Verlages Volk und Welt", herausgegeben von Simone Barck und Siegfried Lokatis im Ch. Links Verlag (2004). Neben den exemplarisch zum Themenfeld "Musik" ausgewählten Bänden, die sich separat auf der Plattform Museum Digital befinden, sind fast alle Ausgaben der Reihe "Spektrum" in der Museumssammlung am Standort Eisenhüttenstadt vorhanden. Neben den exemplarisch zum Themenfeld "Musik" ausgewählten Bänden, die sich separat auf der Plattform Museum Digital befinden, sind fast alle Ausgaben der Reihe "Spektrum" in der Museumssammlung am Standort Eisenhüttenstadt vorhanden. Diese Buchreihe und alle ihre Bücher waren Teil der Bibliothek des VEB DEFA-Studio für Spielfilme.

Objektart Buch
Maße LxBxH 14 cm x 10 cm x 2 cm
Material Papier, Pappe
Inventarnummer 59
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:05
Zum Objekt im Museum Digital
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Museum Utopie und Alltag. Alltagskultur und Kunst aus der DDR CC BY-NC-SA

Dieses Objekt im Museum

Museum Utopie und Alltag. Alltagskultur und Kunst aus der DDR

Museum Utopie und Alltag. Alltagskultur und Kunst aus der DDR Die Gegenstände des Alltags verschwinden, je weniger bedeutsam sie erscheinen und je beiläufiger sie gebraucht werden. Den Alltagsobjekten aus der DDR hat sich das Museum Utopie und Alltag am Standort Eisenhüttenstadt verschrieben. Dort sammelt es seit 1993 - zunächst unter dem Namen Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR - Gebrauchsgegenstände, Fotografien, Dokumente, Plakate und anderes mehr. Die von über 2000 Schenkern gestifteten Objekte der Sammlung bilden so etwas wie ein Sachinventar der DDR-Gesellschaft, das in wechselnden Ausstellung themenzentriert gezeigt und in der Dauerausstellung in den Kontext von Politik und Gesellschaft gestellt wird. Damit die Dinge kein Sammelsurium bilden, wird auf die Kontextualisierung durch Interviews und wissenschaftliche Erschließung der Sammlungen Wert gelegt. Die hier dokumentierten Objekte aus dem Bestand des Hauses zeigen Beispiele von Gebrauchsgegenständen, die in meist großer Verbreitung im Alltag anzutreffen waren.

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