Havelländische Knickwandscherbe

Bild der Scherben (Aufsicht) Sophie C. Schmidt CC BY-NC-SA
Bild der Innenrandverzierung der Schale Sophie C. Schmidt CC BY-NC-SA
Bild der Scherben (Aufsicht) Sophie C. Schmidt CC BY-NC-SA

Beschreibung

Diese Scherben lassen sich zu einem Gefäß der havelländischen Kultur rekonstruieren, an der sich auch ein Einfluss der östlichen Trichterbecherkultur fassen lässt. Sie stammen aus einer Grabung von R. Schulz und der AG Jünge Archäologen 1968. Auf dem Fundplatz Pinnow 7 wurden mehrere Gräber der Bronze- und Eisenzeit entdeckt und ausgegraben. In Komplex 36 befanden sich (u.a.) diese Scherben, die zu einer reichverzierten Knickwandschale gehören. Aus der Fundmeldung vom 29.08.1980: „Der größte Teil des Fundmaterials war nach 1968 im Arbeitsraum der AG im Turmzimmer des Kulturbundhauses gelagert, wurde später in den Raum des HMA in der Klosterkirche umgelagert und dann 1975 in das ur- und frühgesch. Magazin im Haus Fimmel, Berlinerstr. 44. Soweit die in Tüten und Kartons untergebrachten Fundgegenstände bezeichnet waren, konnten sie zu Fundkomplexen zugeordnet werden. Die nicht bezeichneten Funde müßten nach dem Fundtagebuch später zugeordnet werden. Die Inventarisation 1980n umfasst die in 94 Kartons untergrbrachten Fundstücke, bei denen sich auch jungsteinzeitliche Flinte und Scherben einzeln befinden. In einer Aufstellung bei den Ur- und frühgeschichtlichen Museumsakten sind uzgehörige Teile mit den Inventarnummern versehen. HMA 1967.1-250“ Besonders an diesem Gefäß ist die innere Randverzierung, die die Verzierungselemente des Randes außen aufgreift. Dies ist in der Havelländischen Kultur nicht üblich und zeigt den Einfluss aus dem östlichen Gebiet der Trichterbecherkultur. Außen sind im Furchenstich mehrere gestapelte Winkel und Rauten ausgeführt, die sich in den Spitzen überkreuzen. Daran schließen sich Fransen in einer Art Tremolierstich an, die durch ein querliegendes Band aus ähnlichen Stichen, gesäumt von zwei Reihen Furchenstich, beendet werden. Darunter hängen über dem Bauchknick eng gestochene Fransen im Furchenstich. Der Ton wurde mit relativ groben Steinen gemagert, die Oberflächen ordentlich geglättet. Zusammen mit den Scherben fanden sich drei Silices, die unter der Nummer MA00511 beschrieben sind.

Objektart Keramikscherbe
Material Keramik
Inventarnummer MA00471
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:05
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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