"Donauländische Axt" (Rohform) aus dem Museumsbestand Angermünde
Beschreibung
Bei dem Objekt handelt es sich wahrscheinlich um die Rohform einer Donauländischen Axt: ein alter Museumsbestand aus der Zeit vor 1945, dessen Provenienz nicht mehr zu klären ist. Das Gerät ist bereits geschliffen, besitzt jedoch noch nicht die typische rundliche bzw. bauchige Form, weswegen eine zweifelsfreie Ansprache an dieser Stelle nicht erfolgen kann. Auf der Unterseite ist bereits das Bohrloch durch eine Pickspur angedeutet. Donauländische Äxte erscheinen im Norden Deutschlands im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und sind vermutlich in den meisten Fällen importiert. Äxte aus stratigrafisch gesicherten Verhältnissen sind eher selten, zumeist handelt es sich um Oberflächenfunde (Hartz, Lübke 2012, 651). Das hier gezeigte Beispiel besitzt keine makroskopisch erkennbaren Gebrauchsspuren und wurde offenbar vor der Fertigstellung verworfen oder in einem nicht mehr nachvollziehbaren Kontext deponiert. Literatur S. Hartz, H. Lübke, Geräteformen im Nordischen Endmesolithikum (Ertebøllekultur) und im Nordischen Frühneolithikum (Ältere Trichterbecherkultur). In: H. Floss (Hrsg.), Steinartefakte. Vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, 2012/2013, 647-657.
"Donauländische Axt" (Rohform) | |
980x96x68 | |
Felsgestein/Granit | |
MA00507 | |
2023-10-05 23:55:05 | |
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Dieses Objekt im Museum
1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.