Schuhleistenkeil aus Grünow

Beil Aufsicht Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil linke Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil Unterseite Konrad von Fournier CC BY-NC-SA
Beil rechte Seite (Aufsicht) Konrad von Fournier CC BY-NC-SA

Beschreibung

Die hier gezeigte Beilklinge stammt aus Grünow, Gem. Schwedt/Oder. Es handelt sich um den vorderen Teil eines mittelhohen Schuhleistenkeils, der auf allen Seiten sorgfältig geschliffen wurde (Raetzel-Fabian 1983, 1). Neben dem fehlenden Nacken zeigt auch die Schneide Ausbrüche, die jedoch rezent verursacht wurden. Schuhleistenkeile sind klassische Werkzeuge zur Holzbearbeitung. Sie wurden als Dechsel geschäftet und erscheinen im frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) in der Region Uckermark. Im Westen und Süden Deutschlands sind sie fester Bestandteil der Linearbandkeramischen-Kultur (LBK) sowie des darauffolgenden Komplexes Hinkelstein-Großgartach-Rössen. G. Wetzel zeigt, dass sie auch im Norden Brandenburgs mit den frühen Bauern der LBK und der Rössener-Kultur in Verbindung zu bringen sind. Wie sie dort zeitlich und typologisch einzuordnen sind, ist bislang jedoch nicht endgültig geklärt. Ebenso ist noch unklar, ob sie auch in der Stichbandkeramik erscheinen. Literatur D. Raetzel-Fabian (Hrsg.), Göttinger Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas (Göttingen 1983). G. Wetzel, Linienbandkeramik https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/linienbandkeramik G. Wetzel, Rössener Kultur https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/roessener-kultur

Objektart Mittelhoher Schuhleistenkeil
Maße 112x28x26
Material Felsgestein/Granit
Inventarnummer MA00582
Stand der Infomationen 2023-10-05 23:55:05
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Museum Angermünde CC BY-NC-SA

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Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden bilden von Beginn an archäologische Funde aus dem gesamten Gebiet des Altkreises Angermünde einen Sammlungsschwerpunkt. Seit 2005 ist das Heimatmuseum mit dem 1974 entstandenen Literaturmuseum „Ehm Welk“ vereint. Der vor allem durch seinen Roman „Die Heiden von Kummerow“ bekannte Schriftsteller wurde 1884 im Angermünder Ortsteil Biesenbrow geboren und starb 1966 in Bad Doberan. In der neuen Ausstellung des Museums am neuen Standort im Stadtzentrum von Angermünde liefern Zitate und Bilder aus den Werken von Ehm Welk den „roten Faden“ zwischen den einzelnen Themen. Neben den umfangreichen heimatkundlichen und archäologischen Sammlungen verfügt das Museum über eine wertvolle Regionalbibliothek, Nachlässe des Bildhauers Albert Manthe und anderer Künstler, ein Bildarchiv, Karten und Pläne.

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